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Die Finalisten des StartGreen Awards stehen fest
In dem dreiwöchigen Public Voting hat die Community die Finalisten bestimmt, die am 19. November 2015 im Umweltministerium in Berlin ihre Organisation bzw. Projekt vor der Jury vorstellen werden.
Die Teilnahme am Public Voting war überwältigend, insgesamt wurden über 1500 Stimmen abgeben.
Wir stellen hier die Finalisten noch einmal pro Kategorie und in alphabetischer Reihenfolge vor:
Kategorie: Gründungskonzept
Coolar
Das Berliner Gründungsteam erfindet den Kühlschrank neu und entwickelt eine Technologie, die mit Wärme statt mit Strom kühlt.
Coolar setzt auf ein Kühlsystem, das mit Wärme (60°C) aus kohlenstoffarmen Wärmequellen (Solarwärme, Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung, Abwärme) funktioniert. Somit können 60% der üblicherweise anfallenden CO2- Emissionen sowie 75% der Betriebskosten eingespart werden. Die dem System eigene einfache Speicherung von Energie in isolierten Warmwasserspeichern ermöglicht zuverlässige Kühlung von Medizin und Impfstoffen auch Off-Grid. Coolar plant – nach abgeschlossenem Prototyping – medizinische Kühlschränke mit dem alternativen Kühlsystem an Entwicklungsorganisationen und nationale Gesundheitsbehörden zu verkaufen.
Communauts
Die Gründer wollen in Tourismusregionen von Entwicklungsländern lokale Produzenten mit der lokalen Tourismusindustrie zusammenbringen.
Communauts bezieht dafür nachhaltig produzierte und fair gehandelte Waren und Dienstleistungen (landwirtschaftliche Produkte, Textilien, Kunsthandwerk) von lokalen Gruppierungen. Diese werden vor Ort an Kunden der touristischen Wertschöpfungskette verkauft (Hotels, Restaurants, Geschäfte). Communauts garantiert dabei die zuverlässige Versorgung mit diesen Produkten in den notwendigen Mengen. Das Unternehmen arbeitet eng mit NGO’s und Entwicklungsorganisationen zusammen, welche die lokalen Produzenten ausbilden und organisieren.
Sulfotools
Die von den Gründern entwickelte Clean Peptide Technology ermöglicht es, giftige organische Lösungsmittel im chemischen Herstellungsprozess zu ersetzen.
Durch diese Technologie kann fast vollständig auf N,N-Dimethylformamid (DMF; das gängigste Lösemittel in der industriellen Peptidsynthese) verzichtet werden. Das spart sehr große Mengen an CO², die bei der Verbrennung der hergebrachten Lösungsmittel als Sondermüll anfallen. Sulfotools bietet darüber hinaus ein Verfahren zur Aufbereitung des entstehenden Abwassers sowie ein real-time monitoring des Reaktionsfortschrittes an, was die industrielle Peptidsynthese deutlich effektiver machen und Produktionskosten deutlich senken kann.
Kategorie: Start-up
e3 Computing
e3 Computing lizenziert mit dem eCube Concept ein Verfahren, mit dem Betreiber von Rechenzentren Energie, Fläche, Raumvolumen und damit Emissionen sparen können.
Gegenüber herkömmlicher Luftkühlung spart das Verfahren bei der Kühlung 90% Strom. Zugleich können bis zu 30 Prozent der Fläche und die Hälfte des Raumvolumens des Rechenzentrums und damit nicht nur Kosten, sondern auch CO2 eingespart werden. Allein für ein mittelgroßes Rechenzentrum von 1 Megawatt IT-Leistung bedeutet dies bei einer Laufzeit von 10 Jahren einen Minderverbrauch von 17.520.000 kW/h Strom – und damit eine Entlastung um nahezu 10.000 Tonnen CO2.
einhorn
einhorn ist ein Berliner Start-up, dass die Generation Y mit nachhaltig produzierten und ansprechend verpackten Kondomen versorgen will.
Ziel ist es, Kondomen ein neues Image zu verleihen. Die aus Naturkautschuklatex hergestellten, veganen Kondome sind deshalb in (Papier-) Chipstüten verpackt, die von jungen Künstlern designt wurden. einhorn will zudem mit wissenschaftlicher Unterstützung Kriterien für nachhaltigen Kautschukanbau definieren. Das Start-up plant einen ganzheitlichen ökologischen Ansatz: von der Kautschukplantage über die Kautschuk verarbeitende Industrie bis zu den Transportwegen. Die Gründer von einhorn haben den “Entrepreneur’s Pledge” ins Leben gerufen. Die Unterzeichner verpflichten sich, ein Sozialunternehmen zu gründen, bei dem 50 Prozent der Gewinne in den sozialen oder ökologischen Sektor reinvestiert wird. einhorn ist das erste aus diesem Verbund heraus gegründete Unternehmen.
Little Sun
Das Sozialunternehmen ist eine Initiative des dänischen Künstlers Olafur Eliason und stellt hochwertige tragbare Solarlampen her.
Little Sun wollte zunächst praktische, erschwingliche und schöne Solarlampe entwerfen, die Menschen in Gegenden mit schlechter Stromversorgung mit einer Lichtquelle und damit mit Bildung und Verdienstquellen versorgt. In Ländern mit stabiler Energieversorgung wird jetzt Little Sun zu einem höheren Preis verkauft, um die Geräte im Rest der Welt deutlich günstiger abgeben zu können. Gleichzeitig soll mit Little Sun etwas so abstraktes wie Solarenergie greifbar gemacht werden, um einen emotionalen Bezug zum Thema Solarenergie und Nachhaltigkeit herzustellen.
Kategorie: Junge Unternehmen
Emission Partner
Das Unternehmen aus Niedersachsen stellt Katalysatoren für Biogasmotoren her und bietet Betreibern von Biogasanlagen vor Ort Serviceleistungen an.
Das sichert den Betreibern die garantierte Einhaltung der Emissionsgrenzwerte. Die patentierte schwefelresistente Katalysatortechnologie ist dabei ein technologisches Alleinstellungsmerkmal. Das Produkt erreicht deutlich längere Standzeiten auf Abgasanlagen von Biogasmotoren als alle vergleichbaren Standardkatalysatoren. Emission Partner ist heute der Marktführer für Biogaskatalystoren in Deutschland.
healthy planet
healthy planet stellt mit DAS.EIS ein veganes (laktosefreies), Fairtrade® Bioprodukt her, das kompostierbar und klimaneutral verpackt ist.
Das Unternehmen aus Wiesbaden sind die ersten Eishersteller mit kompostierbaren Becher, Löffeln und Siegelfolien. Darüber hinaus leistet die erste (und bislang einzige) Bioeismanufaktur durch Klimaneutralstellung der gesamten Produktion einen Beitrag für Ressourcenschutz in anderen Ländern. Die Produkte enthalten die weltweit besten verfügbaren Zutaten – und davon so viele wie physikalisch möglich (76% Fruchtanteil vs. klassische Industrieware mit etwa 25%).
sonnen
Die Gründer von sonnen entwickelten einen intelligenten Stromspeicher, der überschüssigen Solarstrom speichern kann. Zudem soll durch die sonnenCommunity der klassische Stromversorger komplett ersetzt werden. Die Mitglieder der sonnenCommunity können ihren Strom selbst erzeugen, speichern und Überschüsse mit anderen Mitgliedern online teilen.
Damit können sich Haushalte zu 70 – 80 Prozent im Jahr mit selbst erzeugtem Strom versorgen. Da Sonnenbatterie-Besitzer ihren Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, sparen sie mit Hilfe dieser Entwicklung große Mengen CO2, da sie ihren Strom emissionsfrei und nachhaltig erzeugen.
Kategorie: Gründungsförderakteure
Climate KIC
Der mit EU-Geldern finanzierte Climate KIC Accelerator fördert Start-ups, die das Potential haben, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Der Accelerator unterstützt grüne Gründerinnen und Gründer, ihr Produkt marktreif zu machen und begleitet sie auf ihrem Weg zum ersten Kunden und zum ersten Investor. Das 3-phasige Programms bietet Business Coaching, Fach-Trainings, Pitch-Trainings, Vernetzung in der Innovationsszene, Office Space und Stipendien für den Lebensunterhalt sowie in einer späteren Phase auch Geldmittel für Investitionen.
Grünhof
Grünhof ist ein Startup, das andere Startups unterstützen und in Freiburg im Breisgau eine öko-soziale Startupkultur etablieren will.
Durch Co-Working, aktive Netzwerkarbeit und innovative Förderprogramme bringt Grünhof Startups im Nachhaltigkeitsbereich hervor und begleitet diese von der Idee bis zur erfolgreichen Gründung. Grünhof entwickelt dafür passgenaue Förderformate, die auf die Bedürfnisse von Startups im Bereich der Nachhaltigkeit angepasst sind und „blinde Flecke“ in der Gründungsförderung beleuchten. Das Grünhof-Team konzentriert sich dabei auf die auf die frühe Ideen- und Konzeptphase.
WeiberWirtschaft
Die Frauengenossenschaft betreibt in Berlin-Mitte Europas größtes Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentrum und engagiert sich für nachhaltiges Wirtschaften in Deutschland.
Entstanden aus einem Frauenprojekt im West-Berlin der 1980er Jahre, hat WeiberWirtschaft von Beginn an nicht nur die Förderung von Gründerinnen und Unternehmerinnen, sondern auch die Ökologie als Satzungszweck festgeschrieben. Die Genossenschaft vermittelt Nachhaltigkeit, im Sinne von ökologisch nachhaltigem, sozialem und gerechtem Wirtschaften, als Querschnittsaufgabe für jede Gründung. Um Unternehmen dafür mögliche Handlungsfelder aufzuzeigen, erstellte Weiberwirtschaft zum Beispiel die Broschüre und Checkliste "Grün. Gerecht. Gestalten.“.