FLEXBIO Technologie UG

Webseite: http://www.flexbio.de/

Email: p.bauer@flexbio.de

Telefon: 0551 50 32 262

Kontaktperson: Herr Paul Bauer

Rudolf-Diesel-Straße 12, Göttingen
Wasser

Beschreibung

Das Spin-Off-Unternehmen FLEXBIO Technologie ist aus der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), speziell aus dem Fachgebiet Nachhaltige Energie- und Umwelttechnik (NEUTec) am Standort Göttingen im August 2014 entstanden. Der Unternehmensgegenstand umfasst Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von Prozess- und Abwasserbehandlungsanlagen für die landwirtschaftlichen Betriebe, Biogasanlagen und Industriebetriebe. Die Gründer des Technologieunternehmens sind unmittelbare Know-how-Träger bzw. Erfinder des zu Patentanmeldung eingereichten FLEXBIO-Verfahrens. Die erzielten Erfolge und Erkenntnisse, die zur Erfindung geführt haben, verschaffen dem Gründerteam einen deutlichen Wissens- und Know-how-Vorsprung gegenüber dem aktuellen Stand der Technik. Das sog. FLEXBIO-Verfahren ist eine Technologie, die eine umweltfreundliche und zeitgemäße Abwasserreinigung ermöglicht. Mit der Entwicklung und Marktintegration des FLEXBIO-Verfahrens verfolgt das neue Unternehmen das Ziel einer nachhaltigen (!) und effizienten (!) Abwasserreinigung unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen (!) Aspekten der Kunden. Bereits in der Gründungsphase konnten wir unsere Kunden durch die Professionalität und Leistung überzeugen und so die ersten Referenzkunden gewinnen. Der Absatz der ersten Referenzanlage generiert im 2015 einen Unternehmensumsatz von ca. 85 TEUR. Für den Jahr 2016 sehen die Planannahmen einen Umsatz von ca. 500 TEUR und in den Folgejahren eine Umsatzsteigerung von ca. 50 % vor. Die Firma Flexbio Technologie ist mit drei Mitarbeitern gestartet. Durch die Nachfrage getrieben, ist in den nächsten drei Jahren der Aufbau der Belegschaft von 50 Mitarbeitern geplant. Das Unternehmen bedient sich ausschließlich des Eigenkapitals.

Gegründet: 2014

Unternehmensphase: Start-up Phase (Gründung und Markteinführung)

Gründer: Dipl.-Ing. Kirsten Loewe - Forschung und Entwicklung, M.Eng. Waldemar Ganagin - Technik, B.Sc. Paul Bauer - Marketing und Finanzen

Unser Produkt

Derzeit werden verschiedene sog. Belebtschlammverfahren als klassische intensive Aufbereitungsverfahren als bevorzugte Lösungen angesehen. Ihre Vorteile sind die allgemeine Verwendbarkeit (Stand der Technik) und die gute Reinigungswirkung für Abwässer zur Verminderung der Gehalte an Schwebstoffen, gelösten organischen Verbindungen und den Stickstoffverbindungen. Ihre Nachteile sind hohe Investitionskosten, hoher Energiebedarf, die Empfindlichkeit gegenüber hydraulischer Überlastung und der Anfall großer Mengen an Überschussschlamm zur Entsorgung. Diese Nachteile werden durch den Einsatz von moderner Anaerobtechnik vermieden. Die Kohlenstoffverbindungen des Abwassers werden bei der rein aeroben Abwasserbehandlung durch Mikroorganismen hauptsächlich zu CO2 (ca. 50%) veratmet und als Überschussschlamm (ca. 45-50 %) (Bakterienmasse) abgeschieden. Bei der anaeroben Abwassertechnik wird hingegen der Kohlenstoff im Abwasser fast ausschließlich von Mikroorganismen in Biogas (ca. 90-92%) umgewandelt. Dabei kann das Biogas einerseits energetisch genutzt werden und andererseits kann die Masse des anfallenden Schlamms um ca. 90 % reduziert werden. Mit dem neuen FLEXBIO-Verfahren erhalten industrielle Lebensmittelverarbeiter und Getränkehersteller sowie große landwirtschaftliche Betriebe und Biogasanlagen eine umweltfreundliche, wirtschaftliche und flexible Lösung zur Reinigung des organisch belasteten Abwassers. Bei dem Verfahren handelt es sich um einen anaeroben Hochleistungsreaktor mit Biomasserückhaltung. Im Gegensatz zu bereits existierenden Lösungen im Bereich der konventionellen Klärtechnik zeichnet sich das FLEXBIO-Verfahren durch einen niedrigen Prozessenergiebedarf bzw. einen Energieüberschuss durch Nutzung von Biogas, eine robuste und modulare Bau- und Betriebsweise (in Containerform), Unempfindlichkeit gegenüber Schwankungen der hydraulischen und organischen Last, hervorragende Raum-Zeit-Produktivität sowie ein deutlich reduziertes Klärschlammaufkommen aus. Während der anaeroben Behandlung wird die organische Belastung des Oberflächenwassers um mehr als 90 % verringert. Die energiearme Nachbehandlung mittels eines Belebtschlammverfahrens als „Polizeifilter“ ermöglicht die Reduktion der restlichen Organik (ca. 10 % der ursprünglichen Belastung). Die durch die Patentanmeldung bereits geschützte Verfahrensweise ermöglicht eine effektive Reduktion von Ammoniumstickstoff und Nitrat. Das Konzept des FLEXBIO-Verfahrens sieht folgende biologische Behandlungsschritte vor: 1. Prozessphase: Organikabbau und Biogasproduktion im Festbettreaktor (anaerob) Durch die Füllkörper wird eine starke Vergrößerung der Oberfläche erzielt, die als Besiedlungsoberfläche für Mikroorganismen dient. Durch die Fixierung der Mikroorganismen wird ein Ausschwemmen verhindert und es kann ein sehr effektiver Abbau von Organik bei Verweilzeiten von unter einem Tag erzielt werden. Der Fermenter kann sowohl mesophil als auch psychrophil betrieben werden. 2. Prozessphase: Nitrifikation und Abbau der restlichen Organik (aerob) Unter aeroben Bedingungen kommt es in einem Belebungsbecken zur Nitrifikation von Ammonium, teilweise zur Denitrifikation sowie weiteren CSB-Elimination. 3. Prozessphase: Denitrifikation durch Teilstromrückführung in den Festbettreaktor (anaerob) Ein Teilstrom aus der Prozessstufe 2 wird in den Festbettreaktor zurückgeführt. Durch die gleichzeitige Beschickung mit organisch belastetem Abwasser kommt es unter anaeroben Bedingungen zur Denitrifikation und somit zum Abbau von Nitrat zu N2↑. Seit der Unternehmensgründung im August 2014 beschäftigt sich das Gründungsteam von FLEXBIO Technologie mit der Entwicklung des endgültigen Produktdesigns. Die Produktpalette des jungen Unternehmens umfasst bereits drei modulare Abwasserbehandlungsanlagen vom Typ AFBB-010, AFBB-050 und AFBB-100. Die Anlagen sind für Behandlungskapazitäten von jeweils 500, 700 und 1400 EGW (Einwohnergleichwert = Referenzwert der Schmutzfracht im Abwasser) ausgelegt. Zur Verifizierung der Forschungsergebnisse der ersten Pilotanlagen und zur Überführung des Verfahrens in die Praxis wird im Herbst 2015 eine Referenzanlage vom Typ FLEXBIO-AFBB-010 zur Behandlung von belastetem Wasser (Oberflächenwasser) auf einer Biogasanlage installiert.

Unser Beitrag

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts liegt verstärkt der Fokus vieler Branchen, neben dem Carbon-Footprint, auf dem Wasserverbrauch (Water-Footprint) im Herstellungsprozess und nicht zu Letzt der schadlosen Abwassereinleitung als Direkt- oder Indirekteinleiter. Infolge hoher Abwassergebühren durch Einleitung von Prozess- und Abwasser ins kommunale Abwassersystem greifen branchenübergreifend Unternehmen zur dezentralen betriebseigenen Abwasserbehandlung. Dabei basiert der State-of-the-Art weitestgehend auf der aeroben Abwasserbehandlung (Belebtschlammverfahren). Der weit verbreitete Einsatz der Aerob-Technik ist geprägt von hohen Kosten für Investition und für laufenden Betrieb. Die Firma FLEXBIO Technologie entwickelte eine Behandlungsmöglichkeit auf Basis moderner Anaerob-Technologie. Das Ziel der Unternehmensgründung liegt in der Markteinführung einer Verfahrensinnovation im Bereich der Umwelttechnik (Green-Tech) und damit der Weiterentwicklung des Stands der Technik im Bereich der Abwasserreinigung. Das FLEXBIO-Verfahren soll privatwirtschaftlichen Betrieben für die Handhabung ihres Abwassers sowohl in wirtschaftlicher als auch in ökologischer Hinsicht eine Handlungsalternative bieten. Die strategische und langfristige Unternehmensausrichtung liegt in der Etablierung des neuen Verfahrens im Leitmarkt der „Nachhaltigen Wasserwirtschaft“. Industriebetriebe mit einem hohen Anfall an organisch belastetem Abwasser profitieren durch eine Reduktion des Primärenergieeinsatzes (Senkung der Energiekosten), eine Minderung der Emissionen von klimaschädlichen Gasen (Steigerung der Nachhaltigkeit von Produktionsprozessen und damit Imagezugewinn) sowie eine Reduktion der Entsorgungskosten (Abwassergebühren). Konkret ermöglicht das FLEXBIO-Verfahren eine energetische Nutzung der organischen Verunreinigungen aus dem Abwasser und damit gezielte Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen durch die Substitution der Energiequellen aus fossilen Energieträgern. Durch diesen dezentralen, flexiblen und effektiven Lösungsansatz dient die Technologie andererseits der Umweltentlastung und insbesondere dem Gewässerschutz. Dabei legt die Fa. FLEXBIO Technologie einen hohen Wert auf eine nachhaltige Produktion von robusten und flexiblen Behandlungsanlagen für unterschiedliche (Ab)Wässer und Schaffung einer kundenorientierten Gesamtlösung. Des Weiteren bietet das Verfahren sowohl unter technischen als auch unter wirtschaftlichen Aspekten perspektivisch eine große Chance für die Entwicklungsländer bei ihren Bestrebungen für mehr Umwelt- und Gewässerschutz.

Interesse an der Teilnahme an einem Inkubatoren- oder Accelerator-Programm?

Nein

Weitere Informationen

Das FLEXBIO-Verfahren wurde im Rahmen von Forschungsprojekten an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) am Fachgebiet für Nachhaltige Energie- und Umwelttechnik (NEUTec) in Göttingen entwickelt. Insbesondere brachte das Gründungsteam einschlägige Erfahrungen in Bereichen der Entwicklung, Durchführung und wissenschaftlichen Begleitung von praxisnahen Pilotprojekten ein. Sowohl die Verfahrensentwicklung und -optimierung als auch die ökologische und ökonomische Bewertung von Abfall- und Abwasserbehandlungsanlagen fanden in zahlreichen Projekten ihre Anwendung. Ebenfalls beschäftigte sich die Arbeitsgruppe über Jahre hinweg mit der Vergärung von organisch belasteten, flüssigen Substraten. Die umfangreichen und weitreichenden Forschungsarbeiten führten zu neuen Erkenntnissen, die über dem Stand der Technik und des Wissens liegen und zu einer Erfindung führten. Die Teammitglieder waren bzw. sind in den meisten vorangegangenen Projekten, die zu Erfindung beigetragen haben, entweder projektleitend oder als Projektbearbeiter involviert und sind damit unmittelbare Know-how-Träger. An der zur Patenerteilung angemeldeten Erfindung (Patentanmeldung 1A-127 506). waren die Teammitglieder maßgeblich beteiligt. Das FLEXBIO-Verfahren ist erfindungsgemäß das geistige Eigentum des Gründerteams. Ein Teil der Forschungsaktivitäten erfolgte im Rahmen des vom „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ geförderten Projektes „Flexible Biogasanlage für die dezentrale Verwertung organischer Restbiomasse (FLEXBIO)“. In Laufe dieses Projektes wurde ein Prototyp in Form eines anaeroben Festbettfermenters entwickelt und gebaut. Der Versuchsanlage wurde sowohl für die Aufbereitung von Prozess- und Abwasser eines Getränkeherstellers als auch für die Reinigung von organisch belastetem Oberflächenwasser auf einer Biogasanlage in Südniedersachsen eingesetzt. Weitere Projekte, wie z.B. „Regelung der Gasproduktion von Biogasanlagen (ReBi) für eine am Bedarf orientierte, gesteuerte Biogasverstromung“ zielten auf die Flexibilisierung der Biogasproduktion und der Verwendung von alternativen Gärsubstraten ab. Dieses Projekt wurde durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. gefördert. Die Ergebnisse aus dem Projekt haben zur Weiterentwicklung des Wissenstands im Bereich der Anaerobtechnik geführt. Im Rahmen des Biogas-Innovationskongresses in Osnabrück wurde im Mai 2014 der Biogas-Innovationspreis der Deutschen Landwirtschaft in den Kategorien Wissenschaft an das Teammitglied Waldemar Ganagin für den Beitrag „Flexible Biogaserzeugung durch technische und prozessbiologische Verfahrensanpassung“ verliehen. Die nachstehende Verlinkung beinhaltet eine kurze Unternehmenspräsentation. Die Unternehmenspräsentation wurde im Rahmen der Verleihung des Innovationspreises 2014 des Landkreises Göttingen erstellt und dient der besseren Verständnis der Gründungsidee und der Umweltvorteile der Verfahrensanwendung. https://www.youtube.com/watch?v=qmRIrlp_smY Link 1: Innovationspreis 2014 - Wirtschaftsregion Göttingen (WRG) http://www.flexbio.de/ Link 2: Webpräsentation der Fa. FLEXBIO Technologie

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2. Platz Innovationspreis WRG

2. Platz Innovationspreis WRG

Biogas_Innovationspreis_2014

Biogas_Innovationspreis_2014

Adresse

FLEXBIO Technologie UG Rudolf-Diesel-Straße 12 , 37075 Göttingen Deutschland

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StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informiert und vernetzt sich die grüne Gründungsszene (grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m.) um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'