Nachrichten

Radical Dot: Revolution im Kunststoffrecycling
© Erik Mclean - unsplash
Das Münchner ClimateTech-Start-up Radical Dot hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 2,7 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Die Mittel sollen in den Bau eines Prototyps für eine innovative Kunststoffrecycling-Technologie fließen. Die Investition wird von UVC Partners und Visionaries Tomorrow angeführt und durch namhafte Business Angels unterstützt, darunter Jeremy Oppenheimer, Thomas Tuchscherer, Lord Adair Turner, Pjotr van Schothorst und Philippe Tardy.
Innovation im Kunststoffrecycling
Radical Dot wurde 2024 von Dr. Andreas Wagner und Alexandre Kremer gegründet und ist aus dem TUM Venture Lab ChemSPACE hervorgegangen. Ziel des Unternehmens ist es, eine nachhaltige Lösung für die Kunststoffabfallproblematik zu entwickeln. Die Technologie basiert auf einem katalytischen Niedertemperaturverfahren, das gemischte Kunststoffabfälle effizient und energiesparend in wertvolle chemische Bausteine umwandelt. Dadurch können fossile Brennstoffe durch recycelte Rohstoffe ersetzt und die CO₂-Emissionen erheblich reduziert werden.
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft als Ziel
Langfristig soll die Technologie von Radical Dot bis zu 20 Prozent der weltweiten Kunststoffabfälle verwerten und jährlich mehr als 500 Millionen Tonnen CO₂e einsparen. Das Start-up leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zur Transformation der chemischen Industrie.
Branchenexperten erkennen das Potenzial
Die chemische Industrie ist für einen erheblichen Teil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Innovative Recyclinglösungen sind daher gefragt, um den Wandel zu einer nachhaltigeren Produktion voranzutreiben. Die Technologie von Radical Dot adressiert diesen Bedarf, indem sie Kunststoffabfälle in grüne Carbonsäuren umwandelt. Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren, die oft nur saubere Kunststoffe verarbeiten und einen hohen Energieaufwand erfordern, ermöglicht diese Lösung das Upcycling gemischter Kunststoffabfälle mit niedrigeren Prozesskosten.
Skalierung und Zukunftsaussichten
Mit den eingesammelten Mitteln wird Radical Dot einen kontinuierlich betriebenen Prototyp an der Technischen Universität München (TUM) errichten. Dieser soll als Grundlage für die Skalierung der Technologie und für erste industrielle Partnerschaften dienen. Die Recyclingtechnologie könnte zudem eine Schlüsselrolle bei der Einhaltung der neuen EU-Verordnung über Kunststoffverpackungsabfälle (PPWR) spielen und der Industrie nachhaltige, wettbewerbsfähige Alternativen bieten.
Dank der Unterstützung starker Partner und eines innovativen Ansatzes hat Radical Dot das Potenzial, die Kunststoffrecyclingbranche grundlegend zu verändern und die chemische Industrie nachhaltiger zu gestalten.