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FENECON: Vom Garagen-Startup zum Treiber der Energiewende
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Vom Pionierprojekt zum erfolgreichen Mittelständler
Als Franz-Josef Feilmeier 2011 in seiner Garage mit der Entwicklung von Stromspeichersystemen begann, stand die Vision einer vollständig erneuerbaren Energieversorgung im Mittelpunkt. Heute beschäftigt FENECON rund 350 Mitarbeitende und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 140 Millionen Euro. Das Unternehmen zählt damit zu den führenden Anbietern im deutschen Markt für stationäre Speicherlösungen.
Offene Plattform für ein flexibles Energiesystem
Ein wesentlicher Treiber des Wachstums ist die von FENECON initiierte offene Energiemanagement-Plattform OpenEMS. Diese quelloffene Software bildet das Steuerzentrum der firmeneigenen Speicherlösungen. Sie kann nicht nur Photovoltaikanlagen, Batteriesysteme und Ladesäulen steuern, sondern auch netzdienliche Funktionen übernehmen – etwa das gezielte Laden und Entladen zur Stabilisierung der Stromnetze. Durch die Offenheit der Plattform können auch Partnerunternehmen und Entwickler eigene Anwendungen integrieren, was die Verbreitung und Weiterentwicklung beschleunigt.
Second-Life-Batterien als Ressourcenschatz
Besonders innovativ ist FENECONs Ansatz, große stationäre Speicher aus gebrauchten oder ungenutzten Batterien von Elektrofahrzeugen zu bauen. In der sogenannten „CarBatteryReFactory“ im niederbayerischen Iggensbach werden diese Akkus geprüft, neu konfiguriert und zu Speichern mit Kapazitäten von mehreren hundert Kilowattstunden bis zu mehreren Megawattstunden zusammengestellt. Damit verlängert sich die Nutzungsdauer der Batterien deutlich – und der Ressourcen- sowie Energieaufwand für die Herstellung neuer Zellen sinkt.
Klimaschutz als Geschäftsmodell
Die Speicherlösungen von FENECON helfen nicht nur, erneuerbare Energien optimal zu nutzen, sondern reduzieren auch den CO₂-Ausstoß. Das geschieht einerseits durch die verlängerte Lebensdauer von Batterien, andererseits durch den Beitrag zur Netzstabilität, der fossile Reservekraftwerke überflüssiger macht. Dieses klare Nachhaltigkeitsprofil überzeugte auch Investoren: Seit 2018 ist ein auf Wirkung orientierter Beteiligungsfonds an Bord, ohne dass FENECON seine Unabhängigkeit gegenüber Großkonzernen aufgegeben hätte.
Blick nach vorn
Mit wachsender Produktionskapazität, weiteren Forschungsvorhaben im Bereich künstlicher Intelligenz für Energiemanagement und der konsequenten Offenheit seiner Plattform will FENECON auch künftig an einer zentralen Stellschraube der Energiewende drehen: dem effizienten, flexiblen und ressourcenschonenden Einsatz von Speichern.