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Die Ernährung der Zukunft
© ©Anna Pelzer - unsplash
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat Prof. Dr. Guido Ritter vom Institut für Nachhaltige Ernährung der FH Münster zum Speiseplan der Zukunft befragt. Dabei geht er auch auf das Start-up Bugfoundation ein, unseren StartGreen Award Sonderpreisträger.
Mit der wachsenden Bevölkerungszahl werden Fleisch, Eier und Milch zu Luxusprodukten, da ist sich Prof. Dr. Ritter sicher. Aus diesem Grund werden andere Proteinquellen benötigt, Lupinen, Bohnen oder Erbsen zum Beispiel. Die Fleischproduktion werde sich an Tieren orientieren, für deren Aufzucht kein Land benötigt werde. Ideal seien hier Insekten oder Quallen. Sogar die Welternährungsorganisation FAO mache sich seit 2013 für den Verzehr von Insekten stark. Das liege daran, dass sowohl weniger Traubhausgase bei der Aufzucht, als auch weniger Wasser und Fläche für die Produktion benötigt werde. Außerdem sei der Energieumsatz positiver, denn bei Insekten entstehe aus knapp zwei Kilogramm pflanzlichem Eiweiß ein Kilo tierisches Eiweiß, wohingegen das Verhältnis bei Rindern nur 10:1 betrage.
Dass der Verzehr von Insekten lange keine Vision mehr ist, begründet Prof. Dr. Ritter unter anderem mit der Produktion von Insektenfleischburgern des Start-ups Bugfoundation. Aber auch die Hochschule für angewandte Wissenschaften in Zürich arbeite bereits mit Insekten wie Seidenspinnern im Puppenstadium sowie Puppen der Honigbiene und Drohnenmaden. Maden werden im herkömmlichen Imkerbetrieb weggeworfen, daraus ergebe sich allein in der Schweiz eine Materialmenge von 100 Tonnen und damit ein großes Potential für die Weiterverarbeitung. Denn: Geröstet schmecken die Maden, Prof. Dr. Ritter zufolge, lecker nussig.
Die Entwicklung hin zum Konsum von Insektenfleisch beurteilt Prof. Dr. Ritter positiv. Die Akzeptanz steige, sobald die Produkte verarbeitet sind.
Das ausführliche Interview finden Sie hier.
Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt