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Crowdfinanzierung für nachhaltige Start-ups
© © Econeers
Es ist eine Frage, die jedes Start-up früher oder später umtreibt: Woher nehme ich das Kapital, um meine Idee umzusetzen, meine Produkte zu entwickeln und mein Unternehmenswachstum zu finanzieren? Während die meisten jungen Gründerinnen und Gründer zunächst einmal die eigenen Ersparnisse plündern und bei Friends & Family nachfragen, kommt irgendwann der Punkt, an dem dieses Kapital nicht mehr ausreicht, um zu skalieren und wirklich groß zu denken.
An dieser Stelle tut sich eine große Vielfalt an Finanzierungsoptionen auf - vom klassischen Bankkredit über institutionelle Gründungsfinanzierungen bis hin zu Business Angels und Venture Capitalists. Eine noch recht junge Finanzierungsform ist das Crowdfunding, bei dem eine Vielzahl von Privatpersonen (Crowd = Schwarm) in ein Projekt investiert. Je nach Stadium, in dem sich das junge Unternehmen befindet, kommen unterschiedliche Arten dieser Schwarmfinanzierung in Frage: Sehr junge Unternehmen, die gerade noch mitten in der Produktentwicklung stecken, setzen häufig auf das sogenannte reward-based Crowdfunding, bei dem Unterstützerinnen und Unterstützer dem Start-up Kapital zur Verfügung stellen und eine materielle Gegenleistung, z. B. das fertig entwickelte Produkt, erhalten. Etwas reifere Start-ups, die den Proof of Concept erfolgreich erbracht haben und bereits erste Umsätze vorweisen können, entscheiden sich hingegen für equity-based Crowdfunding bzw. Crowdinvesting. Hier erwerben Kleinanlegerinnen und Kleinanleger mit ihrem Investment virtuelle Unternehmensanteile und sind dadurch direkt an der Entwicklung des Start-ups beteiligt. Crowdinvesting ist also nicht nur eine Finanzierungsform für junge Unternehmen, sondern gleichzeitig eine Geldanlage für die Investorinnen und Investoren.
Erfolgsbeteiligung für Investoren
Econeers ist eine Crowdinvesting-Plattform, die sich auf die Finanzierung von grünen Projekten spezialisiert hat. Dies reicht von Investments in erneuerbare Energien über Bio-Produkte bis hin zu Ideen für die Energieeffizienz. In den fünf Jahren seit Bestehen der Plattform hat Econeers bereits knapp neun Millionen Euro für nachhaltige Projekte einsammeln können. Wer an einem Funding bei Econeers interessiert ist, bewirbt sich mit seinem Projekt und stellt nach erfolgreicher Due Dilligence-Prüfung durch Econeers sein Projekt den Crowdinvestorinnen und -investoren mit einem aussagekräftigen Video, einer Investmentstory sowie relevanten Finanzkennzahlen vor. Ein Funding bei Econeers läuft maximal 120 Tage und kann, je nach individuellem Finanzbedarf und Attraktivität des Projekts, Kapital in Höhe von 100.000 bis 2,5 Millionen Euro akquirieren.
Kleinanlegerinnen und Kleinanleger können sich bereits ab einem Mindestinvest von 250 Euro an den Projekten beteiligen und erhalten eine jährliche festverzinste Rendite. Die genaue Höhe wird zuvor zwischen dem Start-up und Econeers abgestimmt. Die Anlegerinnen und Anleger werden über das sogenannte partiarische Nachrangdarlehen am Start-up beteiligt, d. h. sie erwerben keine tatsächlichen Unternehmensanteile oder Stimmrechte, werden jedoch an der positiven Entwicklung des Unternehmens beteiligt.
Mehr Reichweite für die gute Sache
Crowdinvesting ist jedoch mehr als eine bloße Finanzierungsform. Ein weiterer Vorteil: Die Crowdinvestorinnen und -investoren interessieren sich auch über das finanzielle Engagement hinaus für “ihre” Unternehmen und unterstützen sie mit wertvollem Feedback, der Vermittlung von Kontakten aus ihrem Netzwerk oder sogar mit zusätzlichem Kapital im Rahmen einer Anschlussfinanzierung. Gerade nachhaltige Unternehmen, die Wert auf Transparenz und die Einbindung aller Stakeholderinnen und Stakeholder legen, können so wichtige Markenbotschafter gewinnen. Doch auch über die eigene Investorenschar hinaus ist Crowdinvesting ein Reichweitenbringer: Eine Kampagne auf einer etablierten und reichweitenstarken Plattform führt durch Marketing-Maßnahmen und Presseberichterstattung zu einer starken Erhöhung der Sichtbarkeit und damit zu einer Reichweitensteigerung für das junge Unternehmen - ein Vorteil den etwa eine Bankfinanzierung niemals leisten kann. Selbstverständlich wünscht sich jedes Start-up mehr Öffentlichkeit, doch für nachhaltige Start-ups sind diese Faktoren besonders wichtig, da sie in der Regel nicht nur ihr Geschäftsmodell bekannt machen und ihre Umsätze steigern wollen, sondern sich “auf einer Mission” befinden. Mehr Menschen sollen von der guten Sache überzeugt werden und neue Möglichkeiten kennenlernen, nachhaltiger zu leben. All das kann eine gute Crowdinvesting-Kampagne leisten.
Diesen Beitrag hat Kirsten Petzold von Econeers verfasst.