„Studierende begeistern sich, Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden“

 


Porträt: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Die unternehmerische Universität mit  Forschungsfokus auf nachhaltigem Unternehmertum (Sustainable Entrepreneurship) wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft als eine der besten unternehmerischen Universitäten in Deutschland ausgezeichnet.

Adresse: Ammerländer Heerstr. 114-118, 26129 Oldenburg

Zahl der Studierenden: 13.700

 


Herausragende Aktivitäten:

  • „Nachhaltiges Unternehmertum“ ist eine Kernkompetenz der Universität Oldenburg: Studierende können aus insgesamt neun Masterprogrammen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Energie und Umweltwissenschaften wählen.
  • Der Studienschwerpunkt „Eco-Entrepreneurship“ und die Forschung in den Bereichen nachhaltiges Unternehmertum und Innovation werden von der Professur für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit koordiniert.
  • Das Masterprogramm „Sustainability Economics and Management“ mit dem ausgezeichneten Modul „Eco-Venturing“, bietet Studierenden die Möglichkeit nachhaltigkeitsorientierte Gründungskonzepte in Kooperation mit Unternehmen zu entwickeln.
  • Die Forschung am Thema nachhaltige Entwicklung wird durch das interdisziplinäre Centre for Environmental and Sustainability Research (COAST) koordiniert, welches sich in fünf spezialisierte Subzentren untergliedert; unter ihnen das Oldenburg Centre for Sustainability Economics and Management (CENTOS) an dem mehr als 60 Professoren und Forscher arbeiten und zu Themen wie der Schaffung und Verbreitung nachhaltiger Innovationen, grüner Zukunftsmärkte, sowie grüner Unternehmensstrategien forschen. 

 


Interview mit:  Dr. Klaus Fichter, Professor für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit und Vorstandsmitglied des Center for Sustainability Economics and Management (CENTOS):

 

Warum unterstützt Ihre Universität nachhaltige Gründungsideen und Gründungsbemühungen im Bereich Ökoinnovationen?

Zusätzlich zu den traditionellen Aufgaben von Forschung und Lehre, hat die Bereitstellung praktischer Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen an Bedeutung gewonnen. Die Universität Oldenburg als Ganzes hat sich dazu entschlossen unternehmerischer zu werden und diese Aufgabe erfolgreich gemeistert. Die Universität sowie das regionale Innovationssystem stellen aufgrund der hohen Wertschätzung für Nachhaltigkeit als Leitthema regionaler Entwicklung ein optimales Ökosystem für nachhaltiges Unternehmertum und Innovationen dar.

 

Wer hat die Projekte an der Universität Oldenburg ins Leben gerufen und was waren die Meilensteine?

Basierend auf unserer Tradition und den spezifischen Kompetenzen für eine nachhaltigkeitsorientierte Forschung und Lehre, hat die Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften entschieden, diese Kompetenzen weiter auszubauen und 2005 den Masterstudiengang „Sustainability Economics and Management (SEM)“ eingeführt. Während eines zweimonatigen Forschungsaufenthalts an der Bren School of Environmental Science and Management in Santa Barbara, Kalifornien, hatte ich die Gelegenheit mehr über das einzigartige Studienprogramm „Eco-Entrepreneurship“ zu erfahren. Mittlerweile ist „Eco-Entrepreneurship“ eine Spezialisierung unseres SEM-Masterprogramms; Herzstück ist der prämierte Kurs „Eco-Venturing“.

 

Was können andere Universitäten von Ihnen lernen?

Es gibt eine eindeutige Nachfrage nach universitärer Lehre im Bereich nachhaltiges Unternehmertum! Unsere Studierende begeistern sich für die Möglichkeit, Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden und Unternehmergeist mit praktischen Ansätzen zur Nachhaltigkeit zu vereinen. Der Aufbau eines effizienten universitären Unterstützungsmechanismus für den Bereich unternehmerische Nachhaltigkeit braucht Zeit, lohnt sich aber in jedem Fall.

 

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Um nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodelle noch besser unterstützen zu können, werden wir im April 2016 ein „Sustainable Business Canvas“ einführen, das über das Gründerportal www.start-green.net zur Verfügung gestellt wird. Mit diesem Tool können Studierende, universitäre Gründer und grüne Start-ups von außerhalb der Universität nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodelle entwickeln.

 

Was konnten Sie bisher bewirken?

Mehr als 50 Prozent aller Studierenden des Masterstudiengangs „Sustainable Economics and Management“ belegen Kurse im Schwerpunkt „Eco-Entrepreneurship“ und entwickeln hieraus Kompetenzen für grüne Unternehmensprojekte. Die Unterstützung von Seiten der Universität u.a. durch das Gründungs- und Innovationszentrum erleichtert und beschleunigt akademischen Unternehmergeist in den Bereich Cleantech, Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. Das führt zu 10 bis 20 grünen Start-up-Projekten und Spin-offs von Studierenden und Forschern der Universität jedes Jahr.

 

Dieses Porträt ist im Rahmen des Projektes "SHIFT: Support Systems for Sustainable Entrepreneurship and Transformation" entstanden.

Zu den gesamten Good-Practice Fallbeispielen in englischer Sprache geht es hier

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informiert und vernetzt sich die grüne Gründungsszene (grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m.) um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'