Nachrichten

WeSustain im Interview

© © WeSustain

WeSustain im Interview

 

Für alle Eiligen: Worum genau geht es in Ihrem Projekt?

Wir entwickeln Software für Unternehmen und Institutionen, die ihre Nachhaltigkeits- bzw. CSR-Aktivitäten effizient und transparent managen wollen. Das umfasst Mitarbeiter- und Kundenanalysen (wem ist was wichtig?), die (weltweite) Datenerfassung, aber auch die Optimierung von Unternehmensprozessen und –kommunikation. Öffentlich verfügbare Nachhaltigkeitsberichte sind für viele Großunternehmen bereits gesetzlich vorgeschrieben und wichtiger Gradmesser, an dem Unternehmen sich mit selbst und anderen messen lassen können. Dafür steht unseren Kunden ein umfangreicher „Baukasten“ zur Verfügung, der einen perfekt auf die Bedürfnisse abgestimmten Leistungsumfang bietet und jederzeit Anpassungen ermöglicht.

Die Nutzung unserer CSR-Software bewirkt nicht nur erhebliche Effizienzgewinne, sondern auch eine Steigerung der Datenqualität und Reduktion von Fehlern. Diese Verbesserungen bilden die Grundlage für ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement und eine strukturierte CSR-Berichterstattung.

 

Und anschaulich an einem einfachen Beispiel für alle, die ein bisschen mehr Zeit haben:

Nehmen wir als Beispiel einen Energieversorger, der Strom an verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Energieträgern produziert. Die Erzeugung des Stroms verursacht Emissionen. Kunden des Unternehmens und andere Stakeholder wollen wissen, wie viel Emissionen ausgestoßen werden, was aktiv dagegen getan wird und ob das wirkt. Der Energieversorger muss also, will er nicht Gefahr laufen seine Reputation zu verlieren, über diese nicht-finanziellen Daten berichten, ähnlich einem Finanzbericht. Wie man sich vorstellen kann, ist dies je größer und komplexer der Energieversorger ist, kein leichtes Unterfangen. Man könnte Excel-Tabellen anlegen, diese hin und her schicken und hoffen, dass am Ende die Daten stimmen. Schwierig! Unsere Software vereinfacht diesen Prozess und sorgt dafür, dass die Daten zuverlässig, revisionssicher und ad hoc verfügbar sind. Dabei helfen die vielen Tools, die wir in unsere Software integriert haben, z.B. ein ausgeklügeltes Workflowmanagement, unzählige individualisierbare aber auch voreingestellte Funktionen und Kommunikationshilfen, das Leben der Verantwortlichen leichter und das Nachhaltigkeitsmanagement effizient und sicher zu machen. Sollte es mal Probleme gaben, unterstützt unser exzellenter Inhouse-Support, der oft schon nach eine Stunde die „erlösende“ Antwort hat. Und all das haben wir mit einem kleinen flexiblen Team in Deutschland entwickelt und sind stetig dabei neue Funktionalitäten einzubauen. Dass wir aber nicht nur Daten managen können, sondern auch Materialiätsprozesse unterstützen, Performance messen, Stakeholderkommunikation erleichtern u.v.m., sprengt wohl selbst den Rahmen des nicht ganz so Eiligen ...

 

Wie kam Ihnen die Idee zu Ihrem Vorhaben?

Nachdem die vier Gründer lange im Software- und Managementbereich unterwegs waren und vielen Unternehmen geholfen haben Kosten zu sparen, Gewinne zu steigern und Prozesse effizienter zu machen, war es nach Ansicht der Vier an der Zeit das gesammelte Wissen, die Leidenschaft und die Kraft in etwas wirklich Wichtiges zu investieren. Von der Idee eine Software zu entwickeln, die Unternehmen „grüner“ und verantwortungsvoller macht, waren alle sofort angetan. Und dann ging es direkt los!

 

Wer hat Sie dabei unterstützt?

Die Idee entstand und reifte tatsächlich in den Köpfen der Gründer. In der Vierer-Konstellation haben sich jahrelange Erfahrung und unerschütterlicher Gründergeist gefunden. Eine gute Basis zu starten. Aber ganz ohne Geld geht es nicht.

 

Welche Geldquellen haben Sie gesucht? Wie konnten Sie Investoren überzeugen?

Wir haben uns Investoren gesucht, die langfristig denken – passend zum Thema Nachhaltigkeit. Mit dem HighTech Gründerfond und später auch anderen ist dies wirklich gut gelungen.

Über 80% des Gründungskapitels kam vom High Tech Gründerfond, der Rest setzte sich aus Eigenkapital der Gründer zusammen.

Wir hatten das Glück, dass unsere Idee/ Vision aber auch die Gründer in Person, mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrer Überzeugungskraft, Investoren-Türen schnell geöffnet haben.

 

Welche Herausforderungen sehen Sie an Ihrem Beispiel für grünes Gründen in Deutschland?

Unsere Herausforderungen ähneln ganz sicher denen anderer Gründungen – egal ob grün oder nicht. Entscheidungsprozesse beim Kunden brauchen ihre Zeit und das erfordert Geduld. Gut ist, wenn man  diese Zeit gut überbrücken und an seiner Vision weiterarbeiten kann.

 

Was leistet Ihr Projekt für den Klimaschutz? Wie trägt es zum Wandel in der Gesellschaft bei?

Stellen Sie sich vor wie viel positiver Einfluss eine Ressourcen-Einsparung von nur 10 oder 15%  bei einem internationalen Konzern egal welcher Branche hat! Mit WeSustain sind diese Dimensionen erreichbar. Durch den Einsatz unserer Software wird vielen Unternehmen erst bewusst, wo Einsparungen oder Effizienssteigerungen möglich sind. Und sie können ihre Fortschritte mit Hilfe der Software auch leicht sichtbar machen – intern und extern. Dann ist das kein Greenwashing, sondern tatsächlich Bewusstseinswandel und der Ansporn noch mehr zu erreichen.

 

Welches Geschäftsmodell steckt hinter Ihrem Vorhaben?

Wir entwickeln modulare Software, die wir in Form einer Software as a Service anbieten - also Softwarevermietung für Unternehmen und Institutionen. Durch dieses Modell können wir nicht nur einen kontinuierlichen Geldfluss ermöglichen. Unsere Nutzer profitieren auch davon, da sie regelmäßig Updates und direkten Zugriff auf unseren Inhouse-Support haben.

 

Was ist dabei Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Wir haben einen wirklich tollen Inhouse-Support für unsere Kunden. Wenn es tatsächlich mal hakt oder unklar ist, sind wir unglaublich schnell und effizient bei der Problemlösung.

Wir sind „schnell innovativ“. Von der Idee bis zur Umsetzung in unserer Software sind die Wege kurz, denn unsere Kunden sind „Mitentwickler“. Mit jeder Supportanfrage, jedem neuen Kunden, jedem Nutzerwunsch wächst unsere Software. Alles – was zu mindestens umsetzbar ist – fließt in die Weiterentwicklung unserer Software, so dass wir immer besser werden und für unsere Kunden immer leistungsfähiger. Mindestens dreimal im Jahr gibt es dann ein automatisches Update mit allen neuen Verbesserungen für alle Kunden.

Wir machen Software – Made in Germany. Besonders ist auch, dass wir wirklich alles mit unserem Team in Deutschland programmieren – mit fairer Entlohnung und tollen Arbeitsbedingungen (wie wir finden).

Dass wir großartige Funktionen in unserer Software haben, die unseren Kunden (und Mitbewerbern) den Atem rauben, müssen wir wohl nicht erwähnen ...

 

Welchen Tipp haben Sie für Gründerinnen und Gründer in der Green Economy?

Seid mutig und visionär!

Sucht Euch faire Investoren, die nicht zu kurzfristig denken!

Bleibt bei flachen Hierarchien!

Hinterfragt Euch ständig!

Scheitern passiert und gehört dazu!

Vernetzt Euch in der „Szene“ – das macht vieles schneller und einfacher!

 

Warum wollen Sie den StartGreen Award 2017 gewinnen?

Nunja ... Schöne Ideen mit toller nachhaltiger Wirkung verdienen Anerkennung. Und wir sind überzeugt, dass unser Ansatz der richtige Weg ist, um die Welt ein bisschen „grüner“ zu machen. Insofern: Wir passen zum Preis und der Preis passt zu uns. Es wäre uns eine große Ehre und eine Bestätigung unserer Arbeit.

 

Für WeSustain abstimmen

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal des Borderstep Instituts für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informieren und vernetzen sich grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m. um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'