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Verkehr im Fokus
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„Vor allem die immer noch wachsenden CO2-Emissionen des Straßenverkehrs in den G20-Ländern gefährden die Klimaschutzziele“, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Studie der Denkfabrik Agora Verkehrswende. Kritisiert wird darin zudem die anhaltende Subventionierung fossiler Kraftstoffe, insbesondere von Diesel, auch in Deutschland. Weltweit werden in der Studie, die von Agora Verkehrswende gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) erstellt wurde, mehr als sieben Milliarden Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr dem Verkehrssektor zugeschrieben. Dies entspreche 23 Prozent der energiebedingten Gesamtemissionen.
Der Anteil der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer an den Emissionen im Verkehrsbereich wird mit 69 Prozent angegeben. Dabei entfielen 85 Prozent des CO2-Ausstoßes auf den Straßenverkehr und sechs Prozent auf den Flugverkehr. In Deutschland betrugen die Emissionen im Verkehrssektor der Studie zufolge 2015 rund 158 Millionen Tonnen CO2. Sie blieben seit 1990 weitgehend unverändert. Die Pro-Kopf-Emissionen lagen mit 1,93 Tonnen CO2 hierzulande erheblich über dem G20-Durchschnitt von 1,1 Tonnen CO2 und dürften, wenn nicht gegengesteuert wird, bis 2030 sogar noch auf 2,15 Tonnen CO2 ansteigen. Der Anteil von Elektroautos lag demnach 2016 bei lediglich 0,73 Prozent.
Um die Emissionen trotz einer weltweit erwarteten deutlichen Zunahme des Verkehrsaufkommens zu senken, verlangen die Experten konkret eine Stärkung öffentlicher Verkehrsmittel sowie von Carsharing-Angeboten. Auch sollten generell Straßenbenutzungsgebühren eingeführt sowie der Güterverkehr möglichst von der Straße auf Bahn und Schiffsverkehr verlagert werden. Der Ausbau der E-Mobilität solle stärker gefördert und die dafür erforderliche Ladeinfrastruktur errichtet werden. „Die Dekarbonisierung des Verkehrs muss ein weltweites Projekt werden, sonst sind die Vereinbarungen des Pariser Klimaschutzabkommens nicht zu halten“, erklärte der Geschäftsführer von Agora Verkehrswende, Christian Hochfeld. Ohne eine klimaverträgliche Verkehrspolitik in den G20-Staaten „rückt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, in weite Ferne“.
Dieser Beitrag stammt vom Informationsportal CSR NEWS. Hier finden Sie den Originalartikel.