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Tomorrow: Ein nachhaltiges FinTech-Start-up
© © Kat Yukawa - unsplash
Was macht eigentlich das Geld auf dem Konto? Es wartet keinesfalls nur darauf, abgehoben oder überwiesen zu werden – stattdessen „arbeitet“ es. Denn Banken nutzen das Geld ihrer Kundinnen und Kunden, um es zu investieren. Was für Projekte auf diese Weise genau von ihrem Ersparten profitieren, wissen vermutlich nur die wenigsten Menschen. So kann es passieren, dass das eigene Geld zwischen Ein- und Auszahlung etwa in der Rüstungsindustrie oder für die Atom- oder Kohleenergieerzeugung „gearbeitet“ hat.
Das Start-up Tomorrow aus Hamburg möchte etwas daran ändern und die erste nachhaltige, mobile Bank in Europa werden. Die Kundinnen und Kunden bekommen die Garantie, dass ihr Geld nur nach anspruchsvollen Vorgaben angelegt wird. In einem Kriterienkatalog wird definiert, was das heißt: Beispielsweise soll kein Cent in die Produktion von Waffen, die Förderung von Erdöl oder die Spekulation mit Nahrungsmitteln fließen.
Bei Tomorrow arbeitet das Geld aber nicht nur dann für eine nachhaltige Welt, wenn es auf dem Konto liegt – sondern auch dann, wenn es das Konto wechselt. Die Kundinnen und Kunden bekommen eine Kreditkarte, mit der sie Transaktionen machen können. Für jede Transaktion zahlen die Händler, bei denen bezahlt wurde, eine Gebühr an die Bank, von der die Kreditkarte stammt. Diese Gebühr investiert Tomorrow in den Klimaschutz.
Neben dem vorerst kostenlosen Girokonto, für das man sich seit November 2018 anmelden kann, arbeitet Tomorrow auch an nachhaltigen Finanzprodukten, mit denen zukünftig gezielt in ökologische und sozial verantwortliche Unternehmen investiert werden kann.
Hinter Tomorrow stecken drei Gründer, die bereits in der Vergangenheit mit nachhaltigen Start-ups erfolgreich waren. Jakob Berndt hat die Getränkemarken Lemonaid und ChariTea mitgegründet, Michael Schweikart die Online-Plattform jobs4refugees.org und Inas Nureldin die Software Muddy Boots, die Lieferketten transparenter macht. Die Banklizenz wird von der Berliner solarisBank als Technologie-Partner gestellt.