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Spielerisch zu mehr Energieeffizienz im Alltag

© CareToSave B.V.

 

Der deutsche Journalist und Träger des ersten deutschen Solarpreises, Franz Alt, sagte einmal: „Der härteste und wichtigste Kampf des 21. Jahrhunderts wird ohne Waffen geführt. Die Werkzeuge dieses Kampfes heißen: Energieeffizienz, Energie sparen und erneuerbare Energien.“.

Vor allem die Energieeffizienz ist seither zu einer bedeutenden Säule der Energiewende geworden. Denn jede Kilowattstunde Energie, die nicht verbraucht wird, muss weder über regenerative noch über fossile Energieträger bereitgestellt werden.

Auch ohne große Ausgaben, wie etwa für eine energetische Sanierung, kann dabei schon im Alltag viel Energie gespart werden. Die dafür notwendigen Maßnahmen erfordern allerdings ausreichend Motivation und Durchhaltevermögen. Denn die erste Voraussetzung zum Sparen ist, den eigenen Verbrauch zu kennen. Und genau das ist mühsam: Regelmäßig zum Zähler laufen, Werte abtippen, alles vergleichen, auswerten und dann auch noch die richtigen Schlüsse ziehen.

Mit digitalen Technologien machen innovative Start-ups Energiesparen immer einfacher. Eine Lösung, die bereits die jüngsten Familienmitglieder für energieeffizientes Verhalten begeistert, bietet das junge Unternehmen CareToSave B.V. mit dem hyko. Einem kleinen Eisbären, der verbunden mit Smartphone oder Tablet zeigt, wo im Haushalt gerade unnötig Energie verbraucht wird. Die smarte Lampe in Eisbärenform ist dabei im Alltag der Kinder immer präsent und erreicht eine deutlich höhere Lebenszeit als bloße Energiespar-Apps.

 

Im Interview berichtet CTO Dr. Philipp Mahr über seine Sicht auf die Energieeffizienz und die Erfahrungen in einem grünen Start-up.

 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Kinder mit dem Eisbären zum Anfassen spielerisch an das Thema Energieeffizienz heranzuführen?

Die Idee kam Andriy, dem Gründer von hyko, als er über sein eigenes Energieverhalten nachdachte. Er war erstaunt darüber, wie viel Energie er im Alltag verschwendet und hat sich gefragt, warum es Eltern so schwer haben, ihren Kindern die Themen Energie und Energieeffizienz zu vermitteln. Seine Antwort: Energie ist nicht greifbar und Energiesparen dazu auch noch langweilig.

Um dennoch eine hohe Energieeffizienz erreichen zu können, sind Verhaltensänderungen notwendig. Tätigkeiten wie: Licht ausschalten, den Stand-By-Modus vermeiden oder einfach bewusst mit den Geräten im Haushalt umzugehen sollten geschehen, ohne erst darüber nachdenken zu müssen.

Andriy wollte ein Produkt für Kinder entwickeln, da diese besser zu begeistern sind und einmal überzeugt, meist sogar ihre Eltern erziehen. „Education is the most powerful weapon which you can use to change the world.“, sagte Nelson Mandela, der die Möglichkeiten der Bildung erkannte.

 

Wie schätzt ihr die Auswirkungen der Energieeffizienz auf den Klimawandel ein? Können Spiele und Apps dazu beitragen, die in Paris verabschiedeten Klima-Ziele einzuhalten?

Als wichtige Säule der Energiewende kann die Energieeffizienz dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Wirklich erfolgreich wird das aber erst dann, wenn viele Bereiche richtig ineinandergreifen. Neben der Energieeffizienz kommt es dabei zum Beispiel auch auf den Ausbau erneuerbarer Energien oder den Wandel in der Mobilität an.

Grundlegende Voraussetzung dafür ist aber erst einmal, dass auch die breite Masse ein hohes Bewusstsein für Energiethemen entwickelt. Spiele und Apps können es schaffen, das notwendige Energie-Interesse schon am Küchentisch zu wecken.

Mit Hyko gehen wir dabei sogar noch einen Schritt weiter als herkömmliche Anwendungen. Denn der sympathische Eisbär ist eine smarte Lampe. Immer wieder präsent begleitet sie den Alltag der Kinder über eine lange Zeit. 

 

Auch wenn die grüne Gründerszene wächst, ist es nicht immer leicht, mit nachhaltigen Themen Erfolg zu haben. Welche besonderen Herausforderungen musstet ihr bis heute bewältigen?

In den letzten Jahren hat sich die grüne Gründerszene stark weiterentwickelt. Smart-Energy Projekte werden dabei mittlerweile auch von bekannten Acceleratoren wie rockstart oder dem startupbootcamp unterstützt. 

Investments für Projekte mit einer sozialen Mission – wie Kindern das Thema Energie spielerisch näher zu bringen – zu finden, ist dabei aber auch heute nicht immer einfach.

 

Mit der CareToSave B.V. befindet ihr euch in einem Wachstumsprozess. Spielt die Nachhaltigkeit dabei auch eine Rolle im Aufbau des Unternehmens? 

CareToSafe, das Start-up hinter hyko, ist mit der sozialen Mission gestartet, Kinder spielerisch für Energiethemen zu interessieren. Unser Gründer Andriy ist einer der Top 100 social entrepreneurs in den Niederlanden und wird sogar von Ben&Jerrys unterstützt.

Neben dem Aufbau unseres Unternehmens arbeiten wir zusammen mit verschiedenen Netzbetreibern auch am Aufbau von Schulprogrammen in den Niederlanden. Mittelfristig haben wir sogar die Gründung einer Hyko Foundation geplant, die sich ausschließlich mit Energie- und Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt.

Aber auch bei der Entwicklung und Produktion unserer Hardware verfolgen wir einen nachhaltigen Ansatz und das Thema fließt so weit wie möglich in unsere Produkte ein.

 

Weitere Informationen zu hyko gibt es hier.

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal des Borderstep Instituts für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informieren und vernetzen sich grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m. um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'