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Piwi Kollektiv will Weinbau revolutionieren
© © Piwi Kollektiv
Das Piwi Kollektiv will die Agrarwende im Weinbau massiv vorantreiben. Es fördert und begleitet Erzeugerinnen und Erzeuger bei der Umstrukturierung ihrer Rebflächen auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten und spart somit bis zu 80% an Pflanzenschutz. Nach dem Vorbild einer Genossenschaft fungiert das Kollektiv als Kellerei und nimmt Traubenerzeugerinnen und Traubenerzeuger unter Vertrag. Die sogenannten Piwi-Trauben werden dann zu Cremant verarbeitet: Fair, Bio und richtig lecker!
Das Kollektiv wurde von Martin Schmidt, Bio- Winzer aus Eichstetten am Kaiserstuhl und Vorstand von Ecovin Baden, und Philipp Rottmann, Nebenerwerbswinzer und Leiter eines nachhaltigen Start-Up Accelerators vom Grünhof in Freiburg gegründet.
Momentan wird ca. 6% der Rebfläche in Baden-Württemberg nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet. Hauptsächlich von eigenständigen Bio-Weingütern, die ihre Trauben selbst keltern und eigene Weine vermarkten. Der Großteil der Betriebe in Baden-Württemberg besteht jedoch aus Genossenschaftswinzerinnen und Genossenschaftswinzern, die ihre Trauben nicht selbst keltern und an Genossenschaften abgeben. 84 % aller Betriebe bewirtschaften lediglich ca. 1 Hektar und kellert nicht selbst. Für diese Zielgruppe ist derzeit kaum Platz in der Bio-Bewegung, obwohl sie sehr offen und aufgeschlossen ist und das Rückrad des badischen Weinbaus darstellt! Und hier will das Piwi Kollektiv etwas bewegen.
Mit einem innovativen Betriebsmodell und einem innovativen Verfahren, forschungsseitig begleitet vom Weinbauinstitut Freiburg, soll der Bio-Weinbau flächendeckend konventionellen Winzer- und Erzeugergemeinschaften und deren Winzerinnen und Winzern ermöglicht werden. Der derzeitig benötigte konventionelle Pflanzenschutz soll um 80 % reduziert und die Umwelt massiv entlastet werden. Zugleich wird den konventionell wirtschaftenden Genossenschaftswinzerinnen und Genossenschaftswinzern mit kleineren Flächen (84 % Anteil der Betriebe in Baden-Württemberg) der Schritt zum ökologischen Weinbau überhaupt erst ermöglicht. Das Piwi Kollektiv vereint zukunftsfähige Landwirtschaft und Bewahrung von traditionellen Strukturen im Wein An- und Ausbau.
Zusammen mit dem Weinbauinstitut Freiburg bemüht sich das Piwi Kollektiv derzeit um eine Förderung zur Erforschung einer Methode, wie bestehende Rebflächen umstrukturiert werden können, ohne Ertragsverluste zu erleiden. Die Methode verspricht deutlich kosten- und ressourcenschonender zu sein als bestehende Methoden. Somit könnten erstmals Rebflächen ohne Ertragsausfall auf umweltschonende Piwi-Sorten umstrukturiert werden. Die aus dieser nachhaltigen Landwirtschaft entstehenden Trauben werden dann vom Piwi Kollektiv nach traditioneller Flaschengärung in der eigenen Manufaktur zu Crémant ausgebaut. Bio-Wein aus Piwi-Rebsorten erlangt somit einen neuen Marktwert. Denn der Bio-Weinbau wird durch dieses Modell nicht nur flächendeckend realisierbar und bleibt für die zahlreichen Winzerinnen und Winzer lukrativ, er verknüpft auch den Wert der Kultur-Regionen (und ihrer Menschen) mit dem Wert des Erhalts ihrer Umwelt.
Baden (zu Beginn) wird somit zur Modellregion eines nachhaltigen Weinbaus und verliert trotzdem nicht seine kulturelle Identität der Winzergenossenschaften. Die Vielfalt der Klein- und Nebenerwerbswinzerinnen und Nebenerwerbswinzer kann und soll weiter bestehen.
Gemeinsam wird somit Weinbau der Zukunft betrieben.
Unterstützt werden kann das Piwi Kollektiv, indem man schon jetzt vorab Crémant über die Crowd-Funding Kampagne bestellt. Noch vor Weihnachten liefert das Kollektiv den Crémant dann direkt nach Hause.
Hier geht es zur Kampagne: https://www.startnext.com/piwi-kollektiv
Winzerinnen und Winzer, die sich für das Kollektiv interessieren können direkt über die Homepage in Kontakt treten. www.piwi-kollektiv.de