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Online-Gemüsekisten in Afrika auf dem Vormarsch

© Markttag in Nabeul von grolli77 unter CC BY-NC 2.0

 

In vielen Entwicklungsländern herrscht das gleiche Problem: Kleinbauern sind zwar die Nahrungsmittelproduzenten Nummer eins und doch sind sie das letzte Glied in der Nahrungskette und können oft nicht einmal selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten. Grund dafür sind mehrere Faktoren:

Mangels fehlender Informationen haben vor allem Kleinbauern oft keine Möglichkeit, sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen. Sie sind abhängig von Mittelsmännern, die ihnen ihre Produkte abnehmen und weiter handeln. Diese nutzen die Unwissenheit der Bauern meist schamlos aus und bezahlen den Bauern viel zu niedrige Preise für ihre Produkte. Gerade bei anfälligen Gemüsesorten wie Tomaten, sind die Bauern jedoch auf eine schnelle Abnahme angewiesen, da die Produkte sonst verkommen - ein Teufelskreislauf.

Winston Wachanga aus Kenia wollte das ändern und gründete das Start-up Kitchen Soko. In weniger als einem Jahr baute er ein Netzwerk von 80 kenianischen Bauern auf, deren Produkte seither direkt zu den Kunden nach Hause geliefert werden. Der Tomatenbauer hatte zuvor selbst am eigenen Leib erfahren, wie schwierig sich die Vermarktung von Gemüse gestaltet und wollte etwas dagegen unternehmen. 500 Gemüsekisten pro Woche liefert das Unternehmen derzeit aus. Bestellt werden können diese im Internet. Ansprechen tut Kitchen Soko mit dem Konzept vor allem die kenianische Mittelschicht mit wachsendem Zugang zum Internet.

Doch nicht nur in Kenia entwickeln sich derartige Online-Alternativen. Auch in Gambia hat der Unternehmer Modou Njie Zwischenhändler überflüssig gemacht und mit seinem Online-Start-up Farm Fresh eine direkte Verknüpfung zwischen Produzenten und Konsumenten hergestellt. Die Plattform bietet mittlerweile mehr als 100 verschiedene Produkte an und garantiert Produzenten eine faire Abnahme ihrer Produkte. Farm Fresh wächst seit dem Launch stetig an und soll bald nach Sierra Leone expandieren.

Was in Kenia und Gambia passiert, nimmt auch Vormarsch auf andere afrikanische Länder, denn das Konzept ist vielversprechend. Durch die kürzeren Handelsketten und Umgehung von Mittelsmännern werden weniger Nahrungsmittel weggeschmissen sowie eine bessere Qualität und höhere Löhne der Bauern gewährleistet. Ein Erfolg in jeder Hinsicht!

 

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