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Ohne Haken: Fisch aus dem Labor
© © Jakob Owens - unsplash
Weniger ist leer: In vielen Teilen der Weltmeere sind die Fischbestände durch intensive Nutzung stark überfischt. Riesige Schleppnetze und kilometerlange Langleinen fangen nicht nur Speisefische, sondern ebenso Delfine, Schildkröten, Seevögel und anderen Beifang. Diese Ausbeutung der Ozeane gefährdet ganze Ökosysteme und auch die Lebensgrundlage von traditionellen Kleinfischern. Industrielle Aquakultur, also Intensivtierhaltung in großen Fischfarmen, schont als Alternative zwar die bedrohten Bestände in den Meeren, führt dafür aber durch Verschmutzung und Eutrophierung des Wassers zu neuen Problemen.
Wie nachhaltige Fischproduktion funktionieren kann, zeigen innovative Start-ups - beispielsweise unsere Netzwerkpartner Aquacubes und ECF Farmsystems. Sie haben Systeme entwickelt, in denen Fische wassersparend sowie ohne Einsatz von Chemikalien und Antibiotika auch im urbanen Raum gezüchtet werden können. Das schützt nicht nur Meeresbewohner, sondern reduziert auch die Transportwege und damit den Ausstoß von damit verbundenen Treibhausgasen.
Einen anderen Ansatz verfolgen die Macher des amerikanischen Start-ups Finless Foods. Sie arbeiten daran, mit Hilfe von Zellbiologie nachhaltiges Fischfleisch im Labor zu produzieren. Wie bei anderen Start-ups, die an sogenanntem In-vitro-Hühner- und Rindfleisch arbeiten, steht dahinter der Wunsch, bei der Erzeugung von Fleisch keine Tiere töten zu müssen. Bis Ende 2019 möchte Finless Foods ein Thunfisch-Produkt auf den Markt bringen, das eine Alternative zum Fleisch des vom Aussterben bedrohten wilden Blauflossen-Thunfischs darstellt. In einer Seed-Finanzierungsrunde konnten dafür nun 3,5 Millionen US-Dollar von verschiedenen Investoren eingeworben werden. Damit kann die bisherige Forschungs- und Entwicklungsphase abgeschlossen und die Produktion bis zum Abschluss einer Series A-Finanzierung gesichert werden.