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Nachhaltig unterwegs?

© © Claudio Schwarz - unsplash

Sie stehen an jeder Ecke. Einzeln, zu mehreren und in allen Farben: E-Scooter haben sich schnell im Berliner Stadtbild etabliert. Seit Juni 2019 sind sie auf deutschen Straßen zugelassen und bedeuten für viele eine Menge Spaß. So nachhaltig, wie viele Anbieter versprechen, sind die E-Scooter allerdings nicht.

Für die Beurteilung sind die Herstellung und Aufladung der E-Scooter sowie ihr Einsatz entscheidend. Nicht nur die Gewinnung der Rohstoffe Lithium und Kobalt, die für die Akkuherstellung der E-Scooter verwendet werden, hat schädliche Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Auch die dabei entstehenden CO2-Emissionen müssen berücksichtigt werden: Dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge ist die Akkuherstellung eines E-Scooters nach etwa 165 Kilometern beglichen, wenn ein E-Scooter anstelle eines PKWs benutzt wird.

Ebenso müssen die CO2-Emissionen bedacht werden, die durch die Transportfahrten entstehen, die die E-Scooter nachts zu entsprechenden Ladestationen bringen. „Nur wenn E-Scooter nicht mehr zusätzliche Wege mit benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeugen generieren, als sie bei ihrer Nutzung einsparen, können sie überhaupt als umweltfreundlich bezeichnet werden“, formuliert das UBA den Grund, E-Scooter nicht per se als umweltfreundliche Verkehrsrevolution einstufen zu können.

Entscheidend ist vor allem ihr Einsatz: Ersetzen die E-Scooter reell die Fahrten mit privaten PKW, die in großen Teilen für die problematische Verkehrslage in Städten verantwortlich sind, werden CO2-Emissionen und Luftschadstoffe vermieden. Erste Untersuchungen zeigen allerdings, dass die E-Scooter oft als Ersatz für Radfahrten oder fußläufig zurückgelegte Wege dienen, hinter denen die Öko-Bilanz der E-Scooter weit abfällt.

Während sich Fahrten auf dem E-Scooter also vor allem als Amüsement eignen, tragen sie erst als Ersatz für umweltschädlichere Varianten der Fortbewegung zum Umweltschutz und saubereren Städten bei.

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal des Borderstep Instituts für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informieren und vernetzen sich grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m. um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'