Nachrichten

Mit Pfand gegen Müll
© © Andrej Lišakov - unsplash
Weltweit werden 1000 Milliarden Plastiktüten im Jahr verbraucht. Rechnet man die dünnen Tütchen für Obst und Gemüse dazu, konsumiert der Durchschnittseuropäer jährlich 500 Stück davon. Nur ein Bruchteil davon wird recycelt. 90 Prozent landet auf dem Müll.
Eine dänische Supermarktkette will das nicht länger hinnehmen. Seit April 2018 testet sie ein Pfand-System für Plastiktüten. Wie man es in Deutschland bei Dosen und Flaschen kennt, können die Dänen jetzt gebrauchte Plastiktüten zurückbringen. Die Tüten werden im Anschluss professionell recycelt. Pro Plastiktüte gibt es eine Dänische Krone zurück. Das sind rund 13 Cent. Auch wer die Tüten als Müllbeutel, Schuhsack oder Schwimmtasche wiederverwendet, tut ein gutes Werk. Die Einnahmen durch Tüten, die nicht zurückgegeben werden, kommen dem WWF zugute.
Seit immer mehr Geschäfte in Deutschland Einkaufstüten aus Plastik ganz verbannt haben, erleben Einkaufsbeutel eine neue Blüte. Die Mehrheit der Deutschen begrüßt das. In einer Umfrage gaben drei Viertel aller Befragten an, dass sie zum Einkauf ihre eigene Tasche mitnehmen oder einen Rucksack nutzen.
Bis zum Kaffeebecher scheint das Bewusstsein jedoch nicht zu reichen: 320.000 Stück pro Stunde wandern in Deutschland über den Tresen. Im Schnitt sind das 34 Trinkgefäße zum Wegwerfen pro Jahr pro Kopf. Eine Alternative existiert: Graspapier. Für diese Idee wurde das Start-up Creapaper mit dem StartGreen Award 2016 ausgezeichnet. Aus dem Material gibt es inzwischen alles vom Kaffeebecher bis zum Geschenkpapier. Auch im Supermarkt ist Graspapier angekommen: Penny, REWE und Edeka nutzen bereits solche alternativen Verpackungen.