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Mit Apps gegen Müll
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Zumindest in Berlin kennen alle das Problem: Müll im Park, am Straßenrand, in der Bahn gehört zum Stadtbild. Doch wo dem Abfall kein Einhalt geboten wird, kommt jeden Tag mehr dazu.
Das Team hinter der App Litterati hat dem hingeworfenen Abfall (engl: litter) den Kampf angesagt. Nutzer sollen durch die App dazu angeregt werden, den Müll, der ihnen begegnet, aufzusammeln. Die Anwendung funktioniert dabei nach folgendem Prinzip: Die Nutzer fotografieren den gefundenen Müll und laden das Bild anschließend über die App und mit Angabe der GPS-Daten hoch. Anschließend wertet Litterati die Daten aus und veröffentlicht diese auf ihrer Global Map. Mit den Daten erstellt Litterati Statistiken, die ermitteln, welche Arten von Abfall besonders häufig unachtsam weggeworfen werden und welche Marken Spitzenreiter in der Müllverschmutzung sind.
Aber lohnt es sich, den Müll und die damit verbundenen Daten zu sammeln? Ganz klar ja. Die Statistik der Anwendung zeigt, dass bereits 1.131.501 Abfallprodukte identifiziert werden konnten. Spitzenreiter beim aufgelesenen Müll sind Gegenstände aus Plastik mit 300.000 Funden und Zigarettenstummel, die 100.000 Mal gemeldet wurden. Das enorm Magazin berichtet über konkrete Erfolge, die Litterati mit dieser Datenauflistung schon erzielen konnte. In San Francisco wurden die Daten zum Zigarettenabfall als Beweismaterial in einem Gerichtsprozess genutzt. Am Ende konnte die Stadt die Steuern auf Zigaretten verdoppeln und die Hersteller erfolgreich auf vier Millionen Dollar Reinigungskosten verklagen. Die App und ihre Nutzer helfen Städten und Gemeinden nicht nur bei Klagen. Die durch Litterati erstellte Global Map kann auch genutzt werden, um die Müll-Brennpunkte zu ermitteln und zum Beispiel die Verteilung von Mülleimern strategisch zu planen.
Wer Litterati bei der Datensammlung unterstützen will, kann sich die App (für iPhone und Android) kostenlos herunterladen und aktiver Müllsammler werden.
Auch StartGreen Mitglieder haben Apps entwickelt, um dem Müll den Kampf anzusagen:
Mein Recycling: Das Hamburger Start-up macht das Recycling für Unternehmen einfacher. Die Recycling-App organisiert, analysiert und dokumentiert alle Entsorgungsdienstleistungen einfach und digital.
ResQ: Mit seiner App will das Start-up übrig gebliebene Speisen in der Gastronomie retten und bietet sie zu stark reduzierten Preisen an. Das gefällt Sparfüchsen und reduziert Lebensmittelabfälle.
MealSaver: Auch dieses Berliner Start-up vermittelt übrig gebliebene Portionen zum kleinen Preis. Diese können verpackt in kompostierbare Boxen vom Kunden direkt in den Restaurants abgeholt werden.