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Land Baden-Württemberg fördert Alb Filter und seinen innovativen Einsatz von kompostierbaren Biokunststoffen

Rottweil, 20. Februar 2019 – Das junge Unternehmen Alb Filter, das innovative Lösungen zur Trinkwasseraufbereitung am Ort der Entnahme entwickelt und vertreibt, erhält vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg projektbezogene Fördermittel für den Einsatz von abbaubaren Biokunststoffen in seinem Produktportfolio. Um der täglichen Plastikflut entgegenzuwirken, will Alb Filter die Gehäuse seiner Filterkartuschen zukünftig im Spritzgussverfahren aus nachhaltigen Biokunststoffgranulaten herstellen. Bei der Entwicklung zur Serienreife arbeitet das Team von Alb Filter eng mit regionalen Partnern zusammen. Die so genannten Innovationsgutscheine des Wirtschaftsministeriums von Baden-Württemberg fördern kleine und mittlere Unternehmen bei der Planung, Entwicklung und Umsetzung innovativer Produkte und Produktionsverfahren oder bei deren qualitativer Weiterentwicklung. Jedes Jahr werden weltweit ca. 400 Millionen Tonnen Kunststoffe produziert, über 90 Prozent davon auf Basis von Erdöl. Etwa vier bis sechs Prozent des global geförderten Erdöls werden schon heute für die weltweite Kunststoffproduktion verbraucht, Tendenz steigend.

Das schwäbische Unternehmen Alb Filter legt deshalb großen Wert auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, man arbeitet an der „grünen Revolution auf dem Markt der Wasserfilterprodukte“. Sämtliche Filtergehäuse sind bereits aus langlebigem Metall gefertigt. Der nächste Schritt war die Entwicklung eines wasserresistenten, aber komplett kompostierbaren Filterkartuschen-Gehäuses aus Biokunststoff. Unter dem Label Alb eco vertreibt Alb Filter schon seit Herbst letzten Jahres Filterkartuschen aus nachwachsenden und komplett abbaubaren Rohstoffen wie Biopolymeren auf Basis des Pflanzenstoffs Lignin. Auch die verwendeten Dichtungsringe bestehen aus Naturgummi (Kautschuk). Alle eingesetzten Materialien sind lebensmittelecht, FDA-zertifiziert und normgerecht abbaubar nach DIN EN ISO 14855 und EN 13432. So wird der Einsatz erdölbasierter Kunststoffe immer weiter reduziert - ein wichtiger Schritt in Richtung einer Zukunft mit weniger Plastikmüll. Bisher werden die Gehäuse von Alb eco und die Aufnahme-Kappen für die Aktivkohlerohlinge aus biologisch abbaubarem Filament im 3D-Drucker gefertigt, was jedoch aufwändig und damit teuer ist. Das Team von Alb Filter hat deshalb seinen Antrag auf die Innovationsförderung des Landes Baden-Württemberg gestellt, um Gehäuse und Aufnahme-Kappen sämtlicher Filterkartuschen zukünftig im Spritzgussverfahren aus nachhaltigen Biokunststoffen fertigen zu können. Hierzu muss eine entsprechende Spritzgussform angefertigt und das geeignete Biogranulat gefunden werden. Bei der Entwicklung des geeigneten Granulates arbeitet Alb Filter eng mit der Firma Tecnaro zusammen, die - ebenfalls in der Region - an neuen Biokunststoffen forscht. Filterkartuschen aus Biokunststoff können nach Gebrauch im Biomüll entsorgt werden und sind innerhalb weniger Jahre vollständig kompostiert.

Projektbezogene Innovationsförderung für Alb Filter:

Um in den Genuss der Förderung durch das Land Baden-Württemberg zu kommen, müssen Bewerber gewöhnlich ihr Projekt vor dem Innovationsausschuss des Wirtschaftsministeriums präsentieren und das Gremium von ihrem Vorhaben überzeugen. Der Innovationsausschuss spricht dann ggf. eine Förderempfehlung aus, auf dessen Basis das Ministerium dann über eine Vergabe entscheidet. Doch bei Alb Filter trat der extrem seltene Fall ein, dass alle Ausschussmitglieder den Antrag einstimmig positiv bewerteten. Damit bekam Alb Filter die Förderung gleich in der ersten Runde. Das Ministerium für Wirtschaft bewilligte die Innovationsgutscheine A und Hightech Start-up mit bis zu 20.000 Euro und 50 Prozent der Gesamtsumme. Unterstützt wird das Entwicklungsteam von Alb Filter auch vom Technologiezentrum Albstadt, das Start-ups der Region fördert und selbst auf Alb Filter zugekommen ist, weil man das Thema Biokunststoff interessant fand. „Die Kartuschen unserer Alb eco-Serie aus biologisch abbaubarem Polymer mit Aktivkohle müssen etwa alle sechs Monate ausgewechselt werden“, erklärt Benjamin Maywald, Geschäftsführer der Pure One UG & Co. KG, dem Anbieter von Alb Filter. „So sind unsere Kartuschen letztlich ein Wegwerfprodukt aus Kunststoff, das jedoch keine Spuren in der Umwelt hinterlässt, sondern vollständig kompostiert werden kann.“ Und noch einen weiteren Kniff haben sich die Hersteller von Alb Filter einfallen lassen: Vom Kaufpreis jeder Alb eco-Kartusche fließt ein Euro an das Umweltprojekt One Earth – One Ocean e.V., eine deutsche Organisation, die sich um die Reduzierung des Plastikmülls in den Meeren kümmert.

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