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IRES: Marktplattform für erneuerbare Energien
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In aller Kürze: Was ist eure Unternehmensidee?
IRES entwickelt einen modernen Energiemarkt, der flexible Stromverbraucher wie z.B. Elektroautos und die schwankende Erzeugung erneuerbarer Energieträger besser aufeinander abstimmt. Die Plattform ermöglicht es unterschiedlichen Akteuren, am Strommarkt miteinander zu handeln. Gehandelt wird allerdings nicht nur Energie im klassischen Sinne existierender Strombörsen, sondern vielmehr die Flexibilität von Stromverbrauchern und -erzeugern. Dadurch wird das Stromnetz stabilisiert. Endkunden können ihre Stromrechnung deutlich senken. Im Endeffekt profitieren alle durch niedrigere Stromkosten, weil bei Überlastungen weniger eingegriffen werden muss, unnötiger Netzausbau vermieden wird und die Energieversorgung dadurch sauberer und effizienter wird.
Welche Mission verfolgt ihr? Auf welche Weise leistet ihr einen positiven Beitrag für die Umwelt oder Gesellschaft?
Bislang verbinden Menschen außerhalb der Branche die Begriffe „Energiewende“ und „Mobilitätswende“ mit hohen Kosten und großer Unsicherheit. Wir wollen zeigen, dass es besser und effizienter geht. Durch unsere Lösung können Eingriffe in das Stromnetz aufgrund von Engpässen langfristig stark reduziert werden. Das spart enorme Kosten für Netzentgelte und die erneuerbaren Energien werden effizienter genutzt. Dies wiederum führt zu geringeren CO2-Emissionen und einer langfristig besseren Umweltbilanz.
Unser Ziel ist, dass viel mehr Menschen von dieser Entwicklung profitieren. Wer bereit ist, sein Auto zeitweilig mit 11 kW statt mit 22 kW laden zu lassen, soll das in seinem Portemonnaie merken. Und das ohne Komfortverlust und vollautomatisch. Der Netzbetreiber kann zur Lösung der Netzengpässe genau die Flexibilitäten nutzen, die er benötigt und wird dadurch mehr Strom von erneuerbaren Anlagen im Netz zulassen können.
Wie kam euch die Idee zur Gründung?
Wir drei forschen an der HAW Hamburg bereits seit Jahren an neuen Energiemärkten und der technischen Integration neuer Geräte und Anlagen. Für uns war eigentlich immer klar, dass die Energiewende nur mit IT-Unterstützung zu bewältigen ist. Als wir gesehen haben, wie über die Herausforderungen der Elektromobilität diskutiert wurde, haben wir die Chance für einen Game-Changer gesehen: mit IRES haben wir eine Lösung geschaffen, die einen echten Mehrwert für unsere Kunden bietet und nicht auf Komforteinschränkungen basiert.
Wie sieht euer Geschäftsmodell aus?
Jeder Endkunde kann zukünftig Energieflexibilität anbieten. Über flexible Geräte und Anlagen (z.B. eine Ladebox oder Wärmepumpe) und ein Steuerungsgerät kann jeder Nutzer kostenlos Flexibilität anbieten. Wenn das Angebot nicht angenommen wird, bezieht er ganz normal Strom zu seinem üblichen Tarif. Sollte es angenommen werden, erhält er eine Erstattung auf den Strompreis. Für jeden abgeschlossenen Handel wird eine Handelsgebühr erhoben, die für den Betrieb und die Weiterentwicklung der Marktplattform genutzt werden soll.
Was ist euer Alleinstellungsmerkmal?
Unsere Plattform ist auf Endkunden und die einfache Integration ihrer flexiblen Anlagen zugeschnitten. Darüber hinaus bieten wir für Netzbetreiber und Energiehändler innovative Lösungen an, die den Nutzwert von flexiblen Ressourcen erhöhen. So haben wir zum Beispiel eine Handelsvalidierung und einen Optimierer entwickelt, damit die Flexibilitäten präzise und netzdienlich eingesetzt werden können.
Gibt es bestimmte Herausforderungen speziell in eurer Branche?
Derzeit sind Elektroautos und IoT-Lösungen nicht sehr weit verbreitet und viele Lade- und Steuerungslösungen werden aktuell noch entwickelt. Dennoch zeigt die Entwicklung der letzten Jahre, dass wir zukünftig mit zweistelligen Wachstumsraten rechnen können. Für uns ist es wichtig, jetzt diesen Trend zu begleiten und aufzuzeigen: Es gibt konkrete technische Lösungen für existierende und zukünftige Herausforderungen.
Wie sieht eure langfristige Vision aus?
Wir wollen einen Beitrag zur Energie- und Mobilitätswende leisten. Derzeit bietet sich eine einzigartige Chance für den Industriestandort Deutschland, um intelligente und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz sind für uns kein Widerspruch, sondern der Antrieb für Innovation. Daher wollen wir mit unserer Plattform dazu beitragen, dass das 2050-Ziel der Energiewende gelingt: klimaneutral, wirtschaftlich und sicher.
Und zu guter Letzt: Warum wollt ihr den StartGreen Award 2019 gewinnen?
Für unser Gründungsvorhaben ist Sichtbarkeit ein essentieller Faktor. Der StartGreen Award bietet uns die Möglichkeit zu zeigen, dass es innovative Lösungen für die Herausforderungen der Energie- und Verkehrswende gibt.
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