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Grüne Finanzierungsrunden im Januar 2018
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Zum Jahresbeginn gab es wieder spannende internationale Finanzierungsrunden. Mit dabei sind dieses Mal vor allem Start-ups, die innovative Konzepte zur Vermeidung von Nahrungsmittelabfällen entwickelt haben. Außerdem zeigt eine Investition in ein israelisches Unternehmen, wie das tierfreie Fleisch der Zukunft aussehen wird.
ResQ – Lebensmittelretter auf Erfolgskurs
Das junge Start-up aus Finnland hat der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt. Die Idee: Essen das Restaurants und Cafés am Ende des Tages noch übrig haben, wird günstig weiterverkauft. In einer App werden die Gerichte angeboten, teilweise um bis zu 70 Prozent reduziert. Lebensmittelretter freuen sich über diese Angebote und schlagen zu. So leisten beide Seiten einen positiven Beitrag zur Ressourcenschonung. Im Dezember konnte ResQ stolz berichten, dass bisher insgesamt 450.000 Essensportionen gerettet wurden. Einige Wochen später folgt nun eine erneute Finanzierungsrunde in unbekannter Höhe. Der Leadinvestor Loudspring erhöht dabei seine Anteile auf 17,8%. Es ist anzunehmen, dass ResQ weiter auf Erfolgskurs bleiben wird. Dabei sind die Finnländer jetzt schon Marktführer in Europa.
FoodMaven – 8,6 Millionen US-Diollar für die Vermeidung von Nahrungsmittelabfällen
Ungefähr zeitgleich darf sich auch FoodMaven, ein Start-up aus Colorado mit ähnlichem Ziel wie ResQ über eine Finanzierungsrunde freuen. Der Unterschied ist, dass hier Lebensmittel bei Zulieferern gerettet und dann über ein eigenes Logistiksystem an Restaurants oder Kantinen weitervermittelt werden. Das Ziel des jungen Teams ist die Ausweitung des Geschäftsgebiets auf weitere Metropolregionen der USA. Die Finanzspritze in Höhe von 8,6 Mio. US$ wird dabei sicherlich helfen.
WasteZero – Bis zu 44% aller Haushaltsabfälle vermeiden
Falls Lebensmittel tatsächlich nicht mehr genießbar sind wandern sie in die Mülltonne. Mit dazu gesellen sich Verpackungsabfälle, wie Plastik, Papier und Glas. Wir haben ein Müllproblem, soviel ist klar. Gut, dass es Unternehmen gibt, die dies nicht einfach so hinnehmen. WasteZero aus den USA zum Beispiel. Das Unternehmen hat verschiedene Ansätze entwickelt und erprobt mit denen nach eigenen Angaben bis zu 44% aller Haushaltsabfälle eingespart werden können. Ein Beispiel ist „Pay-as-you-throw“. Zu einer Finanzierungsrunde, die bereits im September letzten Jahres gestartet wurde kamen jetzt noch weitere 1,1 Mio. US$ hinzu. Insgesamt konnte das Unternehmen seit 2012 fast 50 Millionen US-Dollar aufbringen.
SuperMeat – 3 Millionen US-Dollar für das Fleisch der Zukunft
Die konventionelle Fleischproduktion ist umstritten. In der Kritik stehen vor allem die Massentierhaltung und der enorme Verbrauch natürlicher Ressourcen. Für 1 kg Rindfleisch werden beispielsweise 15.000 Liter Wasser und bis zu 50 m2 Agrarfläche benötigt. Schätzungen zufolge ist der Fleischkonsum außerdem für 20% aller Kohlenstoffemissionen verantwortlich.
Klar ist, dass eine Welt ohne Fleischkonsum grüner wäre. Bekannt ist aber auch, dass die weltweite Nachfrage für Fleisch steigt. Eine vielversprechende Lösung dieses Problems nennt sich „Clean Meat“, sogenanntes sauberes Fleisch das im Labor hergestellt wird.
An Prominenz gewann das Thema nachdem Bill Gates und Richard Branson in ein „Clean Meat“-Start-up in Kalifornien investierten.
Jetzt tritt ein junges Start-up aus Israel namens SuperMeat auf die Bühne. SuperMeat verspricht im Labor gezüchtetes Fleisch ganz ohne tierische Produkte herzustellen. Dabei sollen im Vergleich zur konventionellen Fleischproduktion 99% weniger Ressourcen verbraucht werden. Sobald das Produkt marktreif ist soll es außerdem preislich konkurrenzfähig sein. Obwohl die meisten Konsumenten sich diese neue Entwicklung vermutlich noch nicht wirklich vorstellen können, werden sie wohlmöglich schon bald Fleisch ohne tierischen Ursprungs im Kühlregal finden. Um die Zeit bis dahin zu verkürzen und die Entwicklung zu beschleunigen bekommen die Israelis für ihr Start-up SuperMeat eine Seed-Finanzierung in Höhe von 3 Millionen US$.
GrowLife – Finanzspritze für Hydroponic Pioniere
Ein weiterer interessanter Ansatz natürliche Ressourcen zu schonen nennt sich Hydroponic. Das Problem: Die weltweite Bevölkerung wächst kontinuierlich, gleichzeitig werden fruchtbare Böden für die Nahrungsmittelproduktion immer knapper. Die Idee: Gemüse und Getreide in einer Nährstofflösung, die ohne Erde auskommt anzubauen. Growlife hat sich auf die Ausstattung von Hydroponic Farmen spezialisiert. Das Unternehmen bekam Anfang des Jahres eine Finanzspritze in Höhe von 1,1 Mio. US$.