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EU fördert ganzheitliche Verwertung von Ananaspflanzen

© Phoenix Han - unsplash

Die eco:fibr GmbH, ein Startup aus Hannover setzt sich gegen die Verschwendung von Ressourcen ein und hat einen Prozess entwickelt um aus den Abfällen, die beim Ananasanbau entstehen einen Rohstoff für die Papierindustrie herzustellen.

Die Ananaspflanzen, die nach der Ernte auf dem Feld zurück bleiben, werden aktuell mit Herbiziden getrocknet und ohne weiteres verbrannt, was einen erheblichen negativen Impact auf die Umwelt und Gesundheit der Menschen, die nahe den Anbauregionen leben hat.

Gemeinsam mit ihren Projektpartnern, der Aqua & Waste international GmbH und das Institut für Mehrphasenprozesse (IMP) der Leibniz Universität Hannover, will die eco:fibr GmbH nun die Produktion von Zellstoff aus Ananaspflanzen in einem industriellen Maßstab prüfen.

Zu dessen Zweck soll eine Pilotanlage zur Celluloseextraktion von Ananaspflanzen in Niedersachsen aufgebaut werden. Zusammen mit produzierenden Unternehmen in dem Spezial- und Künstlerpapiermarkt sollen zudem erste Testprodukte aus dem eco:fibr-Zellstoff auf dem Markt kommen.

Die Förderung in Höhe von insgesamt 800.000 Euro stammt aus den Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und dem Landesprogramm "Stärker entwickelte Region" (SER) des Landes Niedersachsen. Dank der großzügigen Förderung kann eco:fibr nun Forschungs- und Entwicklungsarbeit leisten, um die Verwertung von Ananaspflanzen zu optimieren und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Ergänzend zum Ananasanbau

Ananas ist eine der beliebtesten tropischen Früchte weltweit und der Bedarf ist groß. Costa Rica ist Weltmarktführer im Ananasexport und deckt fast 80 % des Weltweiten bedarfs. Das stellt die Industrie vor gewaltigen Herausforderungen. Auf einer Anbaufläche von 40.000 ha werden in Costa Rica jährlich 3,4 Millionen Tonnen Ananasfrüchte angebaut. Allein in Costa Rica fallen jährlich über 4,5 Millionen Tonnen Ananaspflanzenreste an, welche ein großes ökologisches und ökonomisches Problem darstellen.

Über eco:fibr: Das Startup eco:fibr mit Sitz in Hannover wurde im April 2022 gegründet und hat sich der Herausforderung angenommen, ökologische Probleme zu lösen, indem es nachhaltige Lösungen für die Entsorgung pflanzlicher Reststoffe aus der Landwirtschaft bietet. Das Unternehmen ist von Merit Ulmer, Julian Kolbeck und Michelle Spitzer gegründet worden und haben einen umweltfreundlichen Prozess entwickelt, um Zellstoff aus den Abfällen der Ananaspflanze zu gewinnen. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es der Papier- und Kartonagenindustrie, eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Zellstoffen aus Holz zu nutzen, was angesichts steigender Preise für Frischfaser aus Holz, sinkender Altpapierqualität und wachsender Nachfrage nach nachhaltigen Produkten den Bedarf der Industrie gut bedient. Damit leistet eco:fibr einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Ressourcenverbrauchs und zur Schonung der Umwelt.

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informiert und vernetzt sich die grüne Gründungsszene (grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m.) um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'