Nachrichten

Ducktrain: Nachhaltige Logistik durch automatisierte elektrische Leichtfahrzeuge

© © Ducktrain

In aller Kürze: Was ist eure Unternehmensidee?

Wir entwickeln den Ducktrain. Ein Ducktrain besteht aus einzelnen „Ducks“: automatisierten elektrischen Leichtfahrzeugen, die digital mit einem Führungsobjekt verkoppelt sind.

Damit wollen wir Innenstadtlogistik grün, nachhaltig und effizient machen. Ohne Schadstoffemissionen, ohne Staus und ohne Parkprobleme.

Über eine elektronische Deichsel können unsere „Ducks“ einem Fußgänger, Radfahrer oder Lastenrad folgen. So entsteht bei Bedarf ein ganzer Zug aus Leichtfahrzeugen, der auf Knopfdruck wieder aufgelöst und anderweitig verteilt werden kann.

Welche Mission verfolgt ihr? Auf welche Weise leistet ihr einen positiven Beitrag für die Umwelt oder Gesellschaft?

Unsere Mission sind lebenswerte urbane Räume, wo Logistik kein Problem darstellt, sondern ideal mit der Verkehrsinfrastruktur harmoniert. Wo Straßen nicht durch parkende Lieferfahrzeuge blockiert werden, sondern für das genutzt werden können, wofür sie erbaut wurden: zum Fahren.

Unter lebenswerten urbanen Räumen verstehen wir Städte mit effizienten Warenflüssen, die frei von Lärm- und Schadstoffemissionen sind und gleichzeitig den Verkehr zur Rush-Hour vermindern. Das reduziert dann auch Staus und Parkprobleme. Mit Ducktrain erschaffen wir ein ganzheitliches städtisches Warenflusssystem.

Wie kam euch die Idee zur Gründung?

Die Idee kam uns bei unserer Zusammenarbeit an der RWTH Aachen. Wir (Kai, Markus und Fabian) haben in den letzten Jahren an der RWTH Aachen und dann bei PEM Motion gemeinsam in Projekten rund um Elektrifizierung, Automatisierung, Fahrzeugtechnik und Logistik geforscht und gearbeitet. Automatisierung und Elektrifizierung sind ja keine grundlegend neuen Technologien, aber wir kombinieren sie auf innovative Art und Weise. Wir entwickeln finanziell attraktive Anwendungsfälle für diese zwar saubere aber bisher eigentlich teure Technologie. Wir sind davon überzeugt, dass wir damit gesellschaftlichen Nutzen schaffen. 

Wie sieht euer Geschäftsmodell aus?

Unser Geschäftsmodell steht auf drei Säulen. Erstens: Verkauf und Vermietung unserer „Ducks“ an große und kleine Flottenkunden, aber auch zum Beispiel an Möbelhäuser oder perspektivisch auch an Privatpersonen. Zweitens: Kundenindividuelle Anpassungen der Hard- und Software, zum Beispiel die Anbindung an ein Flottenmanagementsystem oder die Erweiterung um einen Kühlaufbau. Und drittens können wir datenbasierte Prozessoptimierung ermöglichen. Im Betrieb aufgenommene Daten, wie der Straßenzustand oder die Beladung, werden genutzt, um zum Beispiel Radwege zu mappen oder den Materialfluss zu optimieren.  

Was ist euer Alleinstellungsmerkmal?

Die Kombination aus tiefem Prozessverständnis und technologischem Hard- und Software-Knowhow. Wir bauen nicht einfach ein Fahrzeug, sondern denken die urbane Logistik von Anfang bis Ende. Ducktrain substituiert nicht nur vorhandene Logistikfahrzeuge, sondern schafft eine technologische Plattform, mit der Güter in Städten und auf Betriebshöfen verteilt werden können.

Welche Unterstützer konntet Ihr gewinnen?

Einige Unterstützer hatten wir von Anfang an dabei. Zum Beispiel Prof. Kampker (Prof. für Elektromobilität an der RWTH Aachen, Gründer und langjähriger CEO von StreetScooter), der uns mit seiner Erfahrung und seinem Netzwerk unterstützt. Aber wir haben schnell auch weitere Unterstützer gewonnen: Die Stadt Aachen, die RWTH Aachen und den Digital Hub Aachen, den Digital Hub Logistics Hamburg, Plug and Play, den Zeitungsverlag Aachen und CLAC City Logistik. Das sind allesamt wirklich tolle Partner mit ganz unterschiedlichen Möglichkeiten der Unterstützung.

Gibt es bestimmte Herausforderungen speziell in eurer Branche?

Das Problem der urbanen letzten Meile ist bis heute nicht gelöst. Unsere Städte wurden nicht für die heutige Warenlogistik konzipiert. Das Resultat: Neben den negativen Auswirkungen auf die Menschen in der Stadt sind die Logistikprozesse ineffizient. Der Hauptkostentreiber auf der letzten Meile sind Personalkosten, welche bis zu 80% der Sendungskosten betragen. Im Kern geht es daher darum, den Mitarbeitenden die Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die sie befähigen effizienter zu arbeiten.

Wie sieht eure langfristige Vision aus?

Wir wollen Technologieanbieter für eine ganzheitliche Logistikplattform sein. Wir bauen Technologie, die es ermöglicht, Waren emissionsfrei und unkompliziert von A nach B zu transportieren. Dabei entlasten wir gleichzeitig die Verkehrsinfrastruktur in der Stadt. Die Kollaboration mit dem Menschen ist dabei die Kernkomponente des Systems, aber sicherlich nur ein erster Schritt. In Zukunft werden sich die „Ducks“ auch autonom durch die Innenstädte und Produktionshallen bewegen, während sie mit dem Menschen jederzeit über visuelle oder audiovisuelle Signale interagieren können.

Und zu guter Letzt: Warum wollt ihr den StartGreen Award 2019 gewinnen? 

Wir wollen den StartGreen Award gewinnen, um unserer Vision von nachhaltiger Logistik eine Öffentlichkeit zu geben. Gleichzeitig sind die mit dem StartGreen Award verbundenen Preisgelder ein wichtiger finanzieller Anschub, denn die kombinierte Software- und Hardware-Entwicklung ist eine unserer Herausforderungen.

Aber viel wertvoller noch ist für uns die StartGreen-Community, der Austausch mit dem Netzwerk, möglichen Anwendern, Partnern und an grünen Innovationen interessierten Menschen und Investoren. Der StartGreen Award bietet die passgenaue Plattform hierfür. Als Preisträger haben wir eine gute Chance, unsere Vision auch in die Tat umsetzen zu können. Wir freuen uns daher über jede einzelne Stimme von Euch! Wählt uns, wählt Ducktrain ins Halbfinale!

 

Hier geht es zum Voting in der Kategorie "Future Mobility"

 

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal des Borderstep Instituts für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informieren und vernetzen sich grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m. um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'