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Die neue Form des Heizens
© © Alex Perz - unsplash
Das Start-up Vilisto entwickelt eine selbstlernende Smart-Home-Lösung für Heizsysteme. Ihr intelligentes Heizkörperthermostat ovis zur automatischen Regelung von Heizkörpern benötigt weder Kalender noch App. Die Daten müssen dementsprechend nicht extern in einer Cloud gespeichert werden, wo sie eventuellen Hackangriffen ausgesetzt wären. So muss sich der Bewohner keine Gedanken darüber machen, dass seine An- und Abwesenheitsdaten in falsche Hände gelangen.
Und so funktioniert ovis: Mithilfe integrierter Präsenzsensoren wird erkannt, wann ein Raum benutzt wird und wann nicht. So werden die Heizkörper mit ovis bedarfsgerecht und energieeffizient gesteuert. „Der entscheidende Vorteil des vilisto-Systems ist die vollautomatische Regelung, die beispielsweise Kalendereinstellungen unnötig macht. Der Nutzer behält dabei stets die Möglichkeit, die Leistung der Heizung direkt am Thermostat nach seinen Wünschen zu korrigieren und ist nicht durch die programmierten Algorithmen eingeschränkt“, erklärt Energietechniker und vilisto-Gründer Christoph Berger.
Durch den Import von Wetterdaten und –vorhersagen, Anwesenheitssensoren und wenigen Einstellungen erlernt das System selbstständig die individuelle Raumnutzung sowie die Gebäudeparameter und stellt damit das Wohlfühlklima der Bewohner für jeden einzelnen Raum her. Das ist nicht nur komfortabel, sondern spart auch Heizkosten und vermindert die CO2-Belastung.
Bereits nach zwei Jahren rechnet sich der Einbau des Geräts. Bei einem voraussichtlichen Preis von etwa 120 Euro pro Thermostat sind die Anschaffungskosten für ein System dann durch die Einsparung von Heizkosten getilgt. Jeder kann ovis in seinem Haus oder seiner Wohnung eigenständig und ohne Fachkenntnisse an seiner Heizung installieren.
Die Idee zu dem Heizthermostat hat seine Wurzeln an der TU Hamburg. 2016 gründeten Energietechniker Christoph Berger und Informatiker Lasse Stehnken das Startup vilisto. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und KIC InnoEnergy unterstützen das Start-up. Eine Kickstarter-Kampagne soll die Produktion der ersten 1.000 Thermostate ermöglichen. Hier geht’s zum Crowdfunding.