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Der Staat fördert immer weniger Existenzgründer

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Aus den jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit geht hervor: Die staatlichen Gründungszuschüsse waren 2015 so gering, wie schon lange nicht mehr. Nur noch 30.323 Leistungsempfänger erhielten einen Gründungszuschuss, rund zwei Prozent weniger als 2014 und nur ein Fünftel der 150.000 geförderten Gründer aus 2010.

Der staatliche Zuschuss für Selbstständige oder Unternehmer besteht in den ersten sechs Monaten aus 300 Euro, danach kann bei Erfolg das gleiche Geld für weitere neun Monate bezogen werden. Doch Fakt ist: Fast jede zweite Existenzgründung scheitert und kommt über die erste Förderphase gar nicht hinaus. 730 Personen der ca. 30.000 waren sogar nach nur einem Monat innerhalb der ersten Förderphase wieder arbeitslos.

 

Warum ist das so? Wimmeln die Arbeitsagenturen Gründungswillige ab?

Ob ein Gründer einen Zuschuss erhält, entscheidet die Arbeitsagentur. Ein Rechtsanspruch existiert seit 2011 nicht mehr. Außerdem müssen die Gründer Anspruch auf Arbeitslosengeld haben – also als Arbeitnehmer in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben.

Doch genau dort liegt vielleicht der Haken!

Seit der Rechtsanspruch auf einen Gründungszuschuss wegfalle und die Gründer auf das Wohlwollen der Arbeitsagenturen angewiesen seien, sei das Förderungsinstrument eher abschreckend und Bürokratie produzierend als motivierend, bemängelt die Grünen-Wirtschaftspolitikerin Kerstin Andreae. Das zeigen auch die Zahlen. Denn seit Abschaffung des Rechtsanspruches hat die Anzahl der Empfänger drastisch abgenommen.

Die Bundesarbeitsagentur sieht dies jedoch anders und begründet den Rückgang der geförderten Firmengründungen mit der derzeitigen arbeitsmarktpolitischen Situation und den historisch niedrigen Arbeitslosenzahlen, die aus der extrem hohen Nachfrage an Fachkräften resultieren.

 

Was Hoffnung macht:

Wer aus der Arbeitslosigkeit heraus ein Unternehmen gründet, gilt als sogenannter Notgründer. Davon unterschieden werden die sogenannten Chancengründer, die sich trotz vorhandener Jobs mit einer aussichtsreichen Geschäftsidee selbstständig machen. Sie sind im Schnitt erfolgreicher und: Ihre Zahl wächst seit einigen Jahren.

 

Mehr Informationen finden Sie hier.

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