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Bundesregierung optimistisch mit Blick auf Klimaabkommen von Paris

“Das Jahr 2015 kann in die Geschichte eingehen als das Jahr einer globalen Kehrtwende”, sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer (CDU), am Donnerstag auf einer Tagung in Berlin. Sie bekräftigte das Ziel, weltweit mittelfristig aus der Nutzung fossiler Energieträger auszusteigen.

Auf der Konferenz in Paris soll erstmals ein globales Klimaschutzabkommen geschlossen werden. Bislang mehr als 160 Staaten haben dafür nationale Beiträge zugesagt, um die CO2-Emissionen zu senken. Diese reichten allerdings nicht aus, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, räumte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) auf der Tagung im Auswärtigen Amt ein. Die EU und Deutschland drängten daher auf einen “Ambitionsmechanismus” in dem Abkommen, um die gesetzten Ziele alle fünf Jahre zu überprüfen.

Flucht und Vertreibung noch durch den Klimawandel

Bislang dürfte sich nach Schätzungen von Experten mit Hilfe der vorliegenden Zusagen die Erwärmung lediglich auf etwa 2,7 Grad begrenzen lassen. Dies wäre aus wissenschaftlicher Sicht bereits ein äußerst kritischer Wert. Eine Begrenzung auf höchstens zwei Grad sei auch deswegen erforderlich, um neuen oder schärferen internationalen Konflikten vorzubeugen, sagte der Klima-Beauftragte des Auswärtigen Amts, Peter Fischer. Andernfalls bestehe die Gefahr, “dass Flucht und Vertreibung noch durch den Klimawandel um ein Vielfaches multipliziert wird”.

Gleichwohl sehe er die Chance, in Paris ein gutes Langfristziel für das Klima zu vereinbaren, sagte der Chefunterhändler der Bundesregierung für die Klimakonferenz, Karsten Sach. “In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts müssen wir eine vollständig dekarbonisierte Welt haben”, stellte auch er klar. Sach verwies dabei auf den entsprechenden Beschluss der G7-Staaten im Juni auf ihrem Gipfeltreffen im bayerischen Elmau. Es sei jedoch noch unklar, ob in Paris eine ähnlich eindeutige Festlegung gelingen werde.

 Ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar

Ein weiterer Konfliktpunkt dürfte in Paris die Unterstützung der Industriestaaten für Klimaschutz und Bewältigung von Klimafolgen in ärmeren Ländern sein. Dafür sollen weltweit ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar zur Verfügung stehen, bei der Finanzierung gibt es aber noch viele offene Fragen. Schwarzelühr-Sutter bekräftigte zudem die Forderung nach einem transparenten Regelwerk für die Erfassung von Emissionen und deren Minderung: “Eine Tonne CO2 muss in China genauso eine Tonne sein wie in Deutschland oder Kanada.”

Die zweiwöchige UN-Konferenz beginnt am 30. November. Bis zum 12. Dezember soll das geplante Abkommen zustandekommen. Gleich zum Auftakt ist auch ein Treffen der Staats- und Regierungschefs geplant.

Dieser Beitrag stammt vom Informationsportal CSR NEWS. Hier finden Sie den original Artikel.

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