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Aquakin im Interview

© © Blue Freedom


Aquakin: BLUE FREEDOM – mobiles Wasserkraftwerk

 

Wie kam Ihnen die Idee zu Ihrem Projekt?

Die Idee zu BLUE FREEDOM kam uns spontan. Ein Freund fragte uns, ob wir ein Wasserkraftwerk für Wanderer bauen könnten. Daraus entstand ein Kleinstwasserkraftwerk, das von Outdoor-Begeisterten genauso nachgefragt wird wie von Organisationen in Schwellen- und Entwicklungsländer. Inzwischen haben wir Interessenten in über 60 Ländern. BLUE FREEDOM entwickelt sich derzeit zu einem Synonym für die Nutzung regenerativer Energien zur Lösung von Energieproblemen weltweit.

 

Wer hat Sie dabei unterstützt?

Unser Ziel ist, Energie für jeden Menschen ohne Netzzugang erreichbar zu machen. Wir haben das Projekt BLUE FREEDOM zunächst mit eigenen Mitteln sowie über eine Crowdfunding Plattform finanziert. Mehr als 1.000 Unterstützer weltweit machen BLUE FREEDOM möglich.

Neben diesen Initialunterstützern stehen uns weltweit Stiftungen, Regierungen und Privatpersonen zu Seite, um unsere Idee zu einem weltumspannenden Projekt zu machen. Wir können uns über eine große Zahl von Unterstützern freuen – das konnten wir uns am Anfang kaum vorstellen. Schon ein halbes Jahr, nachdem wir unser Vorhaben zum ersten Mal präsentiert hatten, reisten wir damit um die ganze Welt.

Unser Ziel ist, unsere Unterstützer zu Mit-Entwicklern zu machen. Insbesondere in Indien, Chile, dem Senegal und vielen anderen Ländern außerhalb Europas existiert mittlerweile eine enorme Unterstützungsgemeinde. Stiftungen und NGOs der ganzen Welt stehen mit uns in regelmäßigem Kontakt, um mit uns gemeinsam unser Ziel „Energie für alle“ zu verwirklichen.

 

Welche Geldquellen haben Sie gesucht? Wie konnten Sie Investoren überzeugen?

Zunächst standen uns vor allem Privatpersonen aus dem Bereich Freunde & Familie großzügig zur Seite. Mittlerweile freuen wir uns über sehr großen Zuspruch und über die Anfrage diverser Investoren aus dem privaten und dem institutionellen Umfeld.

Hinter unserem Projekt BLUE FREEDOM steht auch die Idee, das Gerät als Botschafter für die Nutzung regenerativer Energien einzusetzen. Jedem Menschen wird damit klar, dass er erneuerbare Energien für sich nutzen kann. Dieser Gedanke war sicher ein entscheidender Katalysator, Unterstützer und Geldgeber zu überzeugen.

 

Welche Herausforderungen sehen Sie an Ihrem Beispiel für grünes Gründen in Deutschland?

Eine besondere Hürde stellt für uns die Beantragung von Fördermitteln dar. Die Beantragungsmodalitäten sind für uns zwar nachvollziehbar, aber kaum zu bewältigen. Wir verstehen das Ansinnen der öffentlichen Hand, möglichst ohne Fehl und Tadel Antragsformulare auszufüllen. Sicher würden wir auch positiv bewertet werden, aber der internationale Ansturm läßt uns kaum Zeit und Konzentration, dem öffentlichen Begehren gerecht zu werden. Eine schier unüberbrückbare Hürde, wenn man nicht über eine eigene Abteilung verfügt, die sich um nichts anderes kümmert. So verwundert es uns mittlerweile kaum noch, dass die größten Förderbegünstigten auch die größten Unternehmen in Deutschland sind.

Erfrischend sind dabei die oft viel unkomplizierteren Modalitäten internationaler Unterstützer.

 

Was leistet Ihr Projekt für den Klimaschutz? Wie trägt es zum Wandel in der Gesellschaft bei?

Mit BLUE FREEDOM haben wir ein Produkt entwickelt, das bald für jeden Menschen auf der Welt erschwinglich sein wird. Zugleich substituiert es jede Menge fossile Energie-Generatoren. Darauf sind wir stolz. Viele Dieselgeneratoren und Petroleumlampen können durch den Einsatz von BLUE FREEDOM komplett ersetzt werden. Wir hoffen, auf diese Weise einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz, zur Reduktion von CO2 Emissionen und zur Reduktion der Verwendung von fossilen Rohstoffen leisten zu können.

Doch unser Impact kann noch viel größer werden. Unsere weiteren Kleinstwasserkraftwerke verfolgen nämlich zusätzlich das Ziel, eine dezentrale Energieversorgung wirtschaftlich attraktiv zu machen. Die weltweite Resonanz ist so groß, dass wir den Ansturm mit der bestehenden Mannschaft kaum bewältigen können. Das angefragte Volumen für unsere Lösungen hat nach nur einem halben Jahr 10 Mio. Euro überstiegen. Wir sind tief beeindruckt und überwältigt über so viel Resonanz.

Unsere Idee wird getragen durch unzählige Stiftungen und sogar durch einen Friedensnobelpreisträger. Sie alle verfügen über eine hohe Kenntnis der Nöte und Bedürfnisse der Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Es macht uns stolz, dass sie an uns glauben. Wir sind sicher, sie würden uns nicht unterstützen, wenn der Impact unserer Entwicklungen nicht so besonders wäre.

 

Welches Geschäftsmodell steckt hinter Ihrem Vorhaben?

Der Erfolg hat uns eingeholt. Unser Plan ist neben der Aquakin GmbH, welche ein auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen ist, eine gemeinnützige GmbH zu gründen. Darüber wird es möglich sein, Menschen, die nicht über die Mittel der westlichen Welt verfügen, zu deutlich vergünstigten Konditionen einen Zugang zu regenerativer Energie zu ermöglichen. Auch hier haben wir unzählige Unterstützer, die Gründung dieser Gesellschaft steht bevor. Unsere weltweiten Partner arbeiten aktuell an einer Umsetzungsstrategie, die weit über die Vorstellungskraft des Gründerteams hinaus geht.

 

Was ist dabei Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Mit BLUE FREEDOM, aber auch mit unseren anderen Kleinstwasserkraftwerken in den Leistungsklassen bis 20 kW, besetzen wir Nischen, die bisher für Anbieter in diesen Segmenten als unattraktiv und unwirtschaftlich galten. Aquakin ändert das und bietet Lösungen zum Einsatz ab einer Gerinnetiefe von 30 cm oder einer Fallhöhe von bereits 1,8 Metern. Das ist weltweit einmalig und bedeutet einen Paradigmenwechsel.

Allein in Deutschland wird seit Jahren behauptet, dass unsere Wasserkraftressourcen ausgeschöpft seien – ungeachtet der Tatsache, dass vor nicht einmal 100 Jahren mehr als 10 mal so viele Wasserkraftwerke im Einsatz waren wie heute. Mit unseren Technologien erschließen wir diese Ressourcen neu. Darauf sind wir sehr stolz. Insbesondere freuen wir uns darüber, dass eine große Gemeinschaft von Innovatoren unsere Auffassungen teilen und das Vorhaben unterstützen.

 

Welchen Tipp haben Sie für Gründerinnen und Gründer in der Green Economy?

Ein Gedanke, der einmal gedacht wurde, läßt sich nicht zurück denken! Wir unterstützen alle Gründer und Gründerinnen darin, ihre Idee mutig zu verfolgen und unbeirrt gegen alle Bedenkenträger umzusetzen. Aber wir empfehlen auch jedem Gründer, den konstruktiven Rat von Experten ernst zu nehmen und ihr Geschäftsmodell stets zu überprüfen. Darüber hinaus raten wir allen Menschen mit Gründergeist, nichts unversucht zu lassen, ihre Idee in die Welt zu tragen. Wichtig ist auch, an Wettbewerben wie dem StartGreen Award teilzunehmen oder in anderer Form die Öffentlichkeit zu suchen. Wir haben es als eine sehr bereichernde Erfahrung erleben dürfen.

Die Welt soll und muß erfahren, welche beeindruckende Idee Einfluß auf unsere Zukunft habe kann!

 

Warum wollen Sie den StartGreen Award 2015 gewinnen?

Wir sind der festen Überzeugung, dass wir mit BLUE FREEDOM einen physikalischen Botschafter entwickelt haben, der es jedem Menschen augenscheinlich macht, dass er regenerative Energie nutzen kann. BLUE FREEDOM schafft es darüber hinaus, fossile Energieressourcen zu substituieren und signifikante Alternativen aufzuzeigen. Unsere Leidenschaft für die Lösung weltweiter Energieprobleme ist unsere Antriebsfeder. Wir haben besondere Lösungsszenarien und können mit unseren Produkten Nischen besetzen. Damit werden wir das Leben für viele Menschen auf der ganzen Welt besser machen. Daher glauben und wünschen wir uns, beim StartGreen Award 2015 ganz vorne mit dabei zu sein.

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal des Borderstep Instituts für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informieren und vernetzen sich grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m. um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'