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AquaCubes im Interview

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AquaCubes im Interview

 

Für alle Eiligen: Worum genau geht es in Ihrem Projekt?

Frei nach dem Motto Create your own fish farm bietet das Team von AquaCubes Systems (ACS) eine neue innovative Fischproduktionsanlage für jedermann an. Das Kompaktmodul wird AquaCubes genannt und beinhaltet alle technischen Innovationen, vom Aufzuchtbecken, der Wasserfilteranlage und Temperaturregulierung bis hin zur Messsensorik, die einfach bedienbar über eine App zu steuern sind. Es zeichnet sich durch niedrige Betriebskosten, einen sorglosen Fischgenuss ohne Emissionen und ohne Wasserwechsel und ein exklusives Erlebnis aus. Das Ergebnis ist ein flexibles System, dass durch sein individuell anpassbares Design eine optimale Integration in den urbanen Raum, das eigene Zuhause oder den eigenen Garten ermöglicht und frischen Fisch für die ganze Familie produziert. Bei dem im AquaCubes produzierten Fisch, fallen keine Pflanzenschutzmittel als Futterzusatz, keine Chemikalien und kein Fremdwasser zur Konservierung von Tiefkühlfisch-Produkten an. Antibiotika und Chemikalien belastete Fische gehören somit der Vergangenheit an.

 

Wie kam Ihnen die Idee zu Ihrem Vorhaben?

Schon lange verfolgte Biniam Samuel die Idee die Produktion von Fisch auch im urbanen Raum erfahrbar zu machen. Bei einem Besuch in dem von Leonie Hock gegründeten Gemeinschaftsgarten in Berlin Schöneberg (InselGarten) beobachtet Biniam Samuel das enorme Interesse der Nachbarschaft an der Lebensmittelproduktion, den sorgfältigen Umgang und den gegenseitigen Respekt. Hierbei kommt ihm die Idee: wie wäre es, wenn man durch den Trend des Urban Gardenings nicht nur Obst und Gemüse anbaut, sondern auch die Fischproduktion durch ein eigenständiges Modul erfahrbar macht? Gemeinsam erkennen sie, dass ein technisches Modul, das die Fischproduktion für jedermann einfach handhabbar macht, ein enormes, bislang noch nicht verfügbares Potenzial besitzt. Dieses Fischzuchtmodul, das sie fortan AquaCubes nennen, soll nicht nur in der Gemeinschaft, sondern auch für den häuslichen Eigenbedarf oder auch kommerziell in Restaurants oder im Fischeinzelhandel eingesetzt werden. Basierend auf dem Prinzip der Gemeinschaftsproduktion entsteht gleichzeitig die Idee, den Nutzern eine Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch über eine Community Plattform zu ermöglichen.

 

Wer hat Sie dabei unterstützt?

Bislang besteht das Kernteam aus drei Experten der Aquakultur und der Stadtplanung. Sie werden jedoch von einem noch viel größeren Netzwerk aus Wissenschaftlern und der Wirtschaft, das von der Begeisterung für den AquaCubes angesteckt wurde, unterstützt. Die Arbeit am MariCube einem Kompetenzzentrum in Büsum sowie die unmittelbare Nachbarschaft zur Gesellschaft zu marine Aquakultur befruchten die Arbeit des Teams täglich aufs Neue. Zahlreiche mögliche Kunden aus unterschiedlichsten Bereichen haben bei diversen Veranstaltungen ihr Interesse bekundet und sind voller Vorfreude auf den ersten AquaCubes in ihrem eigenen Zuhause.

 

Was leistet Ihr Projekt für den Klimaschutz? Wie trägt es zum Wandel in der Gesellschaft bei?

Gegenwertig ist der Ruf der Produktion und des Konsums von Fisch durch Bilder überfischter Meere und dem Einsatz tierischer Futtermittel und Antibiotika in Aquakulturanlagen beschattet. Jedoch steigt der Absatz von Fisch noch immer stetig an, hierbei werden 50% der in Deutschland konsumierten Fische in Aquakulturanlagen produziert. Diese Information wird jedoch erst in den letzten Jahren durch die Medien bekannt gemacht, wodurch die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Fisch stark anstieg. Dies mündete in wahllosen Zertifizierungen. Der Vertrauensverlust der Konsumenten sowie die steigende Nachfrage nach ökologisch produzierten Fisch bergen ein enormes Potenzial, das das Team von AquaCubes Systems nutzen möchte, um eine dringend benötigte Innovation zur nachhaltigen, sichere und transparente Produktion von Fisch, zugänglich zu machen. Hierdurch können nicht nur Transportwege reduziert werden, auch der Einsatz von Wasser sowie Strom wird durch die innovative Kreislauftechnik auf ein Minimum reduziert und steht damit im starken Kontrast zum CO2-Verbrauch der herkömmlichen Fischproduktion.

 

Welches Geschäftsmodell steckt hinter Ihrem Vorhaben?

Umsatzströme basieren auf dem Verkauf des AquaCubes, des für den Betrieb benötigten Zubehörs sowie auf den angebotenen Dienstleistungen. Neben dem einmaligen Absatz des AquaCubes müssen jährlich Zubehöre, wie Fische, rein pflanzliche Futtermittel und die Formula-Q, durch die kein Wassertausch notwendig ist, per „click and buy System“ in der App abgenommen werden. Die App steuert und überwacht zusätzlich alle Funktionen des AquaCubes und informiert bei vorliegenden Fehlern. Gleichzeitig können über die App/ Internetseite Online-Schulungen abgerufen werden und Austausch mit anderen Nutzern erfolgen.  

 

Was ist dabei Ihr Alleinstellungsmerkmal?

ACS bietet erstmalig mit dem Produkt AquaCubes eine technologiebasierte Kompakt-Fischzuchtanlage zur Deckung des Eigenbedarfs in Privathaushalten und zur gewerblichen Nutzung. Vorhandene Probleme von bereits existierenden, kommerziellen Aquakulturanlagen werden in der Entwicklung von AquaCubes aufgegriffen und gelöst. Hierunter fallen ein hoher Wasserverbrauch durch regelmäßige Wasserwechsel der Tanks und Teiche, die Überdüngung durch den Eintrag von Nährstoffen über Exkremente ins Abwasser und der hohe Energieverbrauch.

Das Gesamtkonzept des Produktes AquaCubes beinhaltet ein komplexes Filtersystem einer geschlossenen Kreislaufanlage, hierzu wird die innovative Formula-Q (Eigenname) eingesetzt, die erstmalig ermöglicht, dass keinen Wasserwechsel während der Zuchtperiode notwendig ist. Das nachhaltige Außendesign des AquaCubes besticht durch die Verwendung von Materialien nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip. Von besonderer Bedeutung für die Entwicklung des AquaCubes ist die einfache Handhabbarkeit für den Endverbraucher sowie der Maßstab der Miniatur-Aquakulturanlage, in der ein hoher Ertrag von rund 60kg Fisch pro Jahr erzielt werden kann.

 

Welchen Tipp haben Sie für Gründerinnen und Gründer in der Green Economy?

Seid mutig, bewegt euch abseits der Konventionen und lasst euch nicht von vorhandenen Idealbildern und festgefahrenen Strukturen abschrecken. Nur so werdet ihr die Offenheit der Menschen weltweit für eure Innovation erfahren!

 

Warum wollen Sie den StartGreen Award 2017 gewinnen?

Unser Innovatives Produkt hat noch einen weiten Weg vor sich. Um so viele Menschen wie möglich von seinem Nutzen, seiner Innovation und Nachhaltigkeit zu überzeugen, braucht es Aufmerksamkeit, weitere Unterstütze und viele Menschen, die ebenso begeistert sind von AquaCubes, wie wir! Wir wollen euch zeigen wie ihr euren ganz persönlichen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gehen könnt und dabei ein richtiges Erlebnis erhaltet. 

 

Für Aquacubes abstimmen

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal des Borderstep Instituts für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informieren und vernetzen sich grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m. um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'