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Anteil von Ökostrom klettert 2015 auf Rekordhoch
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Der Anteil von Ökostrom im deutschen Stromnetz ist 2015 auf ein Rekordhoch geklettert. Dies geht aus einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Studie der Denkfabrik Agora hervor. 2014 lag der Ökostromanteil demnach bei 27,3 Prozent.
Für den starken Zuwachs habe vor allem die Windenergie gesorgt, heißt es weiter. Sie habe im Vorjahresvergleich um 50 Prozent zugenommen. Auch die Stromproduktion insgesamt habe 2015 mit 647 Terawattstunden ein neues Allzeithoch erreicht. Dies liege vor allem an den Kohlekraftwerken, die ihre Stromproduktion trotz der gestiegenen Anteile erneuerbarer Energien kaum gedrosselt hätten. Ein Zehntel der deutschen Stromproduktion sei im vergangenen Jahr ins Ausland exportiert worden – ebenfalls ein neuer Rekordwert. Deutschland habe “Strom im Überfluss”, erklärte Agora-Direktor Patrick Graichen. Die Kehrseite davon sei aber, dass der von den erneuerbaren Energien im Inland “überflüssig gemachte Kohlestrom” jetzt ins Ausland dränge.
Quelle: Agora-Studie „Die Energiewende im Stromsektor: Stand der Dinge 2015“
Die Umweltorganisation Greenpeace warnte, sich von den guten Zahlen nicht trügen zu lassen. Der Rekordanteil der erneuerbaren Energien basiere auf dem hohen Zubau im Jahr 2014. Seither habe die “unambitionierte Energiepolitik der Bundesregierung mit viel zu niedrigen Zubauzielen die Dynamik der Energiewende ausgebremst”. Nach Einschätzung des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) wird der Ausbau der Windkraftanlagen in Deutschland 2015 deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Bis September 2015 wurden demnach 675 Anlagen mit einer Leistung von 1821 Megawatt gebaut; im gesamten Jahresverlauf 2014 wurden neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 4750 Watt errichtet. Bei Photovoltaik ging der Ausbau neuer Anlagen bereits 2014 im Vergleich zum Vorjahr stark zurück; ähnlich war es bei Biomasse-Kraftwerken. Der Ausbau beider Energiegewinnungsformen bleibt dem Verband zufolge auch 2015 auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.
Dieser Beitrag stammt vom Informationsportal CSR NEWS. Hier finden Sie den Originalartikel.