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Die Energieeffizienz ist die zweite Säule der Energiewende. Durch Reduzierung des Energieverbrauchs lassen sich CO2 Emissionen vermeiden, das Klima schützen und gleichzeitig Kosten einsparen. Grüne Start-ups unterstützen die Energiewende, indem sie energiesparsame Lösungen entwickeln. Warum das Thema Energieeffizienz eine so große Rolle spielt und welchen Beitrag grüne Start-ups leisten, möchten wir im nachfolgendem Beitrag verdeutlichen.
Der sorgsame Umgang mit Energie ist ein zentraler Baustein im Gesamtpacket Energiewende. Die Energieeffizienz wird auch als die „zweite Säule der Energiewende“ bezeichnet.
Grüne Start-ups leisten einen großen Beitrag beim sparsamen Umgang mit Energie durch den Einsatz neuer Technologien oder durch das Verändern von Nutzerverhalten. So tragen sogenannte „Share-Economy“-Projekte ebenso zur Reduzierung von Energieverbräuchen bei, wie neue Smart-Home und Smart-Grid Technologien. Auch Produkte, die von sehr vielen Menschen täglich genutzt werden, können durch ein energieeffizienteres Produktdesign helfen, Energie einzusparen.
In diesem Beitrag stellen wir Start-ups vor, die sich dem Thema „Energieeffizienz“ verschrieben haben. Wir zeigen Handlungsfelder und Lösungsansätze im Bereich der Energieeffizienz auf.
Die Energiewende schreitet voran. Jährlich wächst der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms. Vergangenes Jahr lag der Anteil der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien bereits bei 25,8 Prozent, d.h. ein Viertel unserer Stromproduktion stammt aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne, Biomasse. Das ist die gute Nachricht.
Die schlechte Nachricht ist, der überwiegende Anteil der in Deutschland erzeugten Energie stammt aus nicht erneuerbaren Energiequellen. Konventionelle Energieträger, wie Braunkohle, Steinkohle, Atomenergie sind nach wie vor Hauptenergielieferant. Der Anteil, der aus Braunkohle erzeugten Energie ist derzeit noch genauso hoch, wie der aus Erneuerbaren.
Hinzu kommt, dass bei den erneuerbaren Energien eine weitere Herausforderung besteht. Nämlich die erzeugte Energie bedarfsgerecht dem Endverbraucher zur Verfügung zu stellen und so für eine sichere Energieversorgung zu sorgen. Das bedeutet, Energie auch dann nutzen zu können, wenn sie benötigt wird. Das erfordert Speicherlösungen und intelligente Stromnetze.
Somit bestehen hinsichtlich der Energiewende drei zentrale Herausforderungen: Erstens) die komplette Umstellung des Energiesystems auf erneuerbar; Zweitens) die Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Drittens) damit aufs Engste verbunden, die Speicherung von Energie sowie die Anpassung des Energiemarktdesigns.
Hier sind weiterhin große Anstrengungen nötig. Das bedeutet jedoch auch, Energie ist eine sehr wertvolle Ressource, mit der sparsam umzugehen ist. Ein Schlüssel hierfür ist die „Energieeffizienz“
Energieeffiziente Lösungen und Technologien ermöglichen einen sparsamen Umgang mit Energie. Gleichzeitig sorgen sie für die Reduzierung von CO2 Emissionen. Lösungen, die dazu beitragen, kommen nicht nur von Forschungs- & Entwicklungsabteilungen großer Unternehmen und Forschungseinrichtungen, sondern ebenso von jungen grünen Start-ups mit ihren Geschäftsideen, -konzepten und neuen Technologien.
Wie aktuelle Studien gezeigt haben, gibt es die größten Einsparpotenziale im Gebäudebereich und Verkehr, ob in der gewerblichen oder privaten Nutzung. An diesen Hebeln setzen viele grüne Start-ups aus dem Bereich Energieeffizienz an. So beispielsweise auch die Energieheld GmbH aus Hannover. Das Unternehmen wurde 2012 von Michael Kessler, Pascal Ludynia und Philipp Lyding gegründet. Das Missionsziel lautete traditionelles Handwerk mit moderner IT-Welt zu verbinden.
Daraus geboren ist Deutschlands größtes gewerbeübergreifendes, unabhängiges Internetportal, welches sich mit allen Facetten der energetischen Gebäudesanierung beschäftigt. Hier finden Eigenheimbesitzer wie auch Gewerbeimmobilienbetreiber Rat und Informationen zu Energieverbräuchen, Einsparoptionen, energetischen Sanierung, Fördermöglichkeiten sowie den Kontakt zu qualifizierten Handwerksbetrieben in der Umgebung, hinterlegt in einer riesigen Datenbank.
Auch Thermondo, das junge Start-up aus Berlin, hat eine Lösung zum Energiesparen entwickelt, bei dem traditionelle Handwerkskunst mit moderner IT zusammengeführt wird. Das Start-up legt seinen Fokus auf den Heizungsmarkt, denn über die Hälfte der rund 20 Millionen Heizungssysteme in Deutschland sind inzwischen veraltet oder haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.
Neue Heizungssysteme sind viel effizienter und verursachen nur einen Bruchteil der Emissionen, in Abhängigkeit für welches Heizungssystem sich der Nutzer entscheidet. Doch der Heizungswechselvorgang ist komplex. Viele Menschen schrecken davor zurück oder fühlen sich überfordert. Thermondo hat hierfür eine Lösung entwickelt. Sie begleiten und unterstützen den Austauschprozess fachlich durch Information und Beratung sowie durch die Vermittlung passender Handwerksbetriebe. Das Start-up leistet so einen großen Beitrag für die sogenannte „Wärmewende“. Es war unter den Finalisten für die diesjährigen Energy Awards 2015 und gehörte zu den Nominierten in der Kategorie Start-ups.
Zu den glücklichen Gewinnern der Energy Awards, den deutschen Energieoskars, im Bereich Smart-Home konnte sich dieses Jahr das Start-up tado° zählen. Das junge Unternehmen hat ein Thermostat entwickelt, das sich mithilfe einer App steuern und regulieren lässt. Mit dem System lassen sich Räume bedarfs- und wettergerecht Heizen. Durch seine vollautomatische Regelung kann mithilfe der App der Energieverbrauch optimiert werden. Das spart Energie und erhöht gleichzeitig den Wohnkomfort.
Mit dem Sonderpreis „Energizer of the Year“ wurde Tony Fadell bei den diesjährigen Energy Awards geehrt. Fadell ist Erfinder des iPod, Apples ersten internationalen Erfolgsprodukt. Mit NEST hat er nun das amerikanische Pendant zu tado° entwickelt. Sein Credo, man nehme einen Alltagsgegenstand und mache daraus ein attraktives Produkt ging auch bei NEST auf. dass Haushalten hilft, viel Energie zu sparen.
Doch auch mit weniger bahnbrechenden Technologien und Erfindungen lässt sich eine Menge Energie einsparen. Allein durch Veränderungen aus einfachen Thermostaten und Rauchmeldern hat er ein intelligentes Produkt designt, im Nutzungsverhalten. Wie? Das zeigt auf kreative und zum Teil auch lustige Art und Weise die Klimaschutzkampagne #ZIEK „Gemeinsam ist es Klimaschutz“ (www.ziek.de) des Bundesumweltministeriums.
Die Kampagne ist im Oktober in die zweite Runde gestartet und gibt Anleitungen, wie sich Energie und damit das Klima schützen lässt.
Auf spielerische Verhaltensänderung setzt auch das neu gegründete grüne Start-up enffi. Die drei Gründer Christoph Menzel, Gerrit Begher und Max Bohm entwickeln derzeit eine App, mit der Konsumenten und Energieverbraucher auf spielerische Weise angehalten werden, eigene Verhaltensweisen zu überdenken und auf die Art Energie und somit Emissionen einzusparen.
Das ist auch das erklärte Ziel der Bundesregierung. Frei nach dem Motto „die umweltfreundlichste und günstigste Kilowattstunde ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen“ wurde vergangenes Jahr der Nationale Aktionsplan NAPE verabschiedet.
Das Ziel ist bis zum Jahr 2020 den Primärenergieverbrauch um 20 Prozent gegenüber 2008 zu senken und bis zum Jahr 2050 um die Hälfte zu reduzieren. NAPE legt die Energieeinsparstrategie Deutschlands für die kommenden Jahre fest und zeigt auf, in welchen Bereichen besonders hohe Einsparpotenziale liegen.
Zudem beinhaltet NAPE ein umfassendes Förderprogramm für Privathaushalte und Gewerbe. Als Marktanreizprogramm wird so der Entwicklung eines grünen Energieeffizienzmarkts auf die Sprünge geholfen.
In den folgenden vier Bereichen wird besonders großes Entwicklungspotenzial gesehen:
Ein besonderer Fokus bei NAPE ist der Gebäudebereich, denn hier wird knapp 40 Prozent der gesamten Energie in Deutschland verbraucht. Der größte Energieverbrauch geht hier zu Lasten des Heizens und der Warmwasseraufbereitung. Energieeffizienzmaßnahmen und Lösungen in diesem Bereich kommt ein besonders hoher Stellenwert zu.
Hinzu kommt, dass viele Gebäude der rund 18 Millionen Wohngebäude in Deutschland noch vor 1979 gebaut worden sind. D.h. in einer Zeit, in der dem Thema Energieeffizienz wenig Beachtung geschenkt wurde. Mit energetischer Sanierung lässt sich hier viel erreichen, daher fördert der Staat derzeit Maßnahmen in dem Bereich.
Weitere Informationen zum Thema Energieeffizienz allgemein und zu den Beratungs-, Informations- und Förderangeboten im Besonderen gibt es bei der dena, der Deutschen Energieagentur oder den Landesenergieagenturen.
Ein umfassendes Informationsangebot und Förderprogramme stellt auch die Deutsche Umwelthilfe zur Verfügung.
Informationen zu Förderprogrammen im Bereich Energieeffizienz finden sich bei der KfW oder BAFA
Informationen zum Energieeffizienzmarkt sowie jährlich aktualisierte Branchenreports stellt die DENEFF bereit. Der aktuelle Branchenreport 2015 ist kürzlich erschienen
StartGreen Magazin Bauen/Wohnen Energie Geschäftsmodelle Mobilität Technologie
StartGreen ist das online Informations- und Vernetzungsportal für die grüne Gründerszene in Deutschland. Zur StartGreen Online-Redaktion gehören Alexander Schabel, Maya Kristin Schönfelder, Katrin Krause und ein Team von Start-up begeisterten Studierenden.
Das Brandenburger Start-up Green Fusion, Anbieter einer intelligenten SaaS-Lösung zur sektorübergreifenden Steuerung und Optimierung von Wärme- und Energiesystemen, erhält 2,7 Millionen Euro Seed-Finanzierung, um die Energiewende in der Wohnungswirtschaft weiter voranzutreiben.
Hast Du eine Idee mit sozialer oder ökologischer Wirkung, die unsere Welt verändern kann? Dann reiche noch bis zum 15. Mai beim Social Impact Award über ein und erhalte umfangreiche Unterstützung bei der Weiterentwicklung zu einem funktionierenden Social Business.
30. Mär 2023 14:00 Uhr
31. Mär 2023 09:00 Uhr
25. Apr 2023 16:30 Uhr
Die Gründer von sonnen haben einen intelligenten Stromspeicher entwickelt, der überschüssigen Solarstrom speichern kann. Durch die neue sonnenCommunity kann nun außerdem der klassische Stromversorger komplett ersetzt werden, indem Überschüsse mit anderen Mitgliedern geteilt werden können. Da Sonnenbatterie-Besitzer ihren Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, sparen sie mit Hilfe dieser Entwicklung große Mengen CO2- denn der Strom wird emissionsfrei und nachhaltig erzeugt.
Der Energieversorger Polarstern wurde im Jahr 2011 gegründet. Der von Polarstern bereitgestellte Ökostrom wird zu 100 % aus regionaler Wasserkraft gewonnen, das Biogas ausschließlich aus organischen Reststoffen erzeugt. Polarstern arbeitet nachhaltig und will einen weltweiten Beitrag zur Energiewende leisten.
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Wir haben eine Infrarotheizung von Vitramo (https://www.infrarotheizung-vitramo.de/) in unser neues Haus einbauen lassen. Das wird uns hoffentlich dabei helfen Energie zu sparen.