Danny Holtschke
Es passiert ständig. Kaum jemand spricht darüber. Es kostet enorm viel Energie. Die Trennung von Startup-Mitgründern.
Daher ist das Finden deines richtigen Startup-Mitgründers die wichtigste Entscheidung, die du treffen musst.
Du musst dich gut kennen, um abzuschätzen, mit wem du wie zusammenarbeitest.
Startup Genome hat herausgefunden, dass Solo-Startup-Gründer oder Teams mit mehr als drei Startup-Mitgründern 3mal langsamer den erhofften Produkt/Markt-Fit erreichen als Teams mit zwei (ideal) oder 3 Gründern.
Sei bei der Auswahl deiner Mitgründer daher sehr vorsichtig und behutsam. Es ist eine Entscheidung, die dein Leben für mehrere Jahre beeinflusst.
Hier sind 6 Fragen, die dir bei (1) der Auswahl und (2) Bewertung deines momentanen Teams helfen, Konflikte zu vermeiden:
—Mein Kontext: das Gründungsteam eines Startups muss klare Verantwortlichkeiten aufgrund von klaren Rollen haben und auf gleichen Werten basieren.
Jeder im Team muss wissen, wofür er den Kopf hinhält. Die anderen müssen sich darauf verlassen können und bauen so Vertrauen auf. Jeder geht davon aus, dass Startups kaum Prozesse und klare Rollen brauchen, weil die Welt, in der sie operieren, so schnelllebig ist.
Ich glaube, dass es einer der größten Fehler ist, nicht klare und detaillierte Rollen und Verantwortlichkeiten zu definieren und - wichtiger - jeden Tag zu leben. Erst dann weiß jeder im Team, wofür er verantwortlich ist und sich rechtfertigen muss!
Es ist ein Trugschluss, dass ihr alle gleich sein müsst und keiner dem anderen berichtet. Ihr solltet nicht vom “eigenen Chef”-Bild träumen, sodass alle frei sind.
Entscheidend für den Erfolg eures Startups ist, ob ihr euch in unterschiedlichen Rollen und Verantwortlichkeiten vertraut und diesen gerecht werdet.
—Mein Kontext: ein Startup erfolgreich aufzubauen ist verdammt schwer.
Du musst den Markt verstehen. Im Zweifel musst du einen Markt erschaffen, wo noch keiner ist.
Du musst deine Kunden verstehen, deren Problem und entsprechend eine Lösung anbieten.
Dabei sollte es auch zu hitzigen Diskussionen kommen. Stellt euch vor, dass ihr diese Diskussion nicht in euer Muttersprache, sondern auf Englisch führt.
Sprachen, Kulturen und Traditionen implizieren zu viel. Unausgesprochene Erwartungen führen zu weiteren Konflikten. Ich vermeide nun Zweitsprachen und unterschiedliche Kulturen in Zukunft im Gründerteam, wenn ich das nächste Mal ein Startup starte.
Einzige Ausnahme wäre, wenn ich über Jahre jemanden kennen gelernt habe und besser abschätzen kann, wie wir auf Dauer zusammenarbeiten werden.
—Mein Kontext: Du musst am Anfang in deinem Gründerteam sicherstellen, warum ihr an der Idee arbeitet und was euch genau antreibt?
Du musst verstehen, warum deine Mitgründer dabei sind. Wollen sie ein Unternehmen aufbauen, ohne Fremdkapital aufzunehmen? Willst du nach 5 Jahren das Startup erfolgreich verkaufen?
Finde deine Ziele heraus und teile diese im Team. Ich habe mich bei meiner ersten Gründung nicht gefragt, welche Ziele ich verfolge. Ich wollte lediglich etwas gründen. Schnell musste ich feststellen, dass das auf Dauer nicht ausreicht, um mich täglich zu motivieren.
Deine Ziele und Erwartungen können sich natürlich auch ändern. Sprich daher kontinuierlich mit deinen Mitgründern und sei sensibel für Veränderungen in deren Leben.
—Mein Kontext: Du musst das Problem deines Kunden lieben.
Am besten du löst ein Problem, welches du selber hast.
Dadurch kannst du für dich eine Lösung entwickeln und dich besser in andere Kunden hineinversetzen. Wenn du morgens in den Spiegel guckst und nicht mehr begeistert über den Markt, den Kunden und dein Produkt denkst, musst du ehrlich zugeben, dass du an der falschen Stelle bist.
—Mein Kontext: Wenn du nicht authentisch bist, deinen Mitgründern und dir, was vor machst, wirst du auf Dauer nicht glücklich, schlechte Leistungen abliefern und dein Gründungsteam mit runterziehen.
Arbeite mit Menschen zusammen, die dich so schätzen, wie du bist.
Verstelle dich nicht.
Sie sollten deine Stärken zu schätzen wissen, genauso wie du ihre schätzt.
Helft euch, eure Schwächen auszugleichen.
Erst dann baut ihr im Gründerteam ein tiefes Vertrauen auf, welches Konflikte aushält und diese sogar produktiv und konstruktiv macht.
Dann seid ihr auf einem tollen Weg!
—Mein Kontext: Wenn du deinem Mitgründer den Erfolg nicht gönnst, lieber seine Position, Jobtitel und Rolle innehaben möchtest, ist euer gemeinsames Vorhaben zum Scheitern verurteilt.
Vermeidet teaminterne Konflikte und Rivalität, die euch extra Kraft kosten. Die Startup-Reise ist schwer genug.
Das ist auch die Fehlerursache in Startups: implodierende Teams.
Dieser Artikel stammt aus dem Blog von Danny Holtschke, aus dem wir alle zwei Wochen einen Eintrag auf StartGreen vorstellen.
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Ich schreibe auf StartGreen die Kolumne StartUpGeist. Zudem arbeite ich als Coach für Startups und spreche gelegentlich auf Konferenzen oder bei Firmen über Startups, Innovation und Produktivität. Mit StartupGeist.com versuche ich Studenten zu inspirieren, ihre unternehmerischen Träume zu entdecken und diese fokussiert, produktiv und achtsam umzusetzen. Meine deutschsprachigen Beiträge findest du auf DannyHoltschke.com/Blog.
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