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Senken im Interview: Mehr Nachhaltigkeit und Transparenz für den freiwilligen Emissionshandel

© Hannes Thun

as Klima-Start-up Senken hat einen digitalen Handelsplatz für CO₂-Zertifikate im freiwilligen Emissionshandel entwickelt. Auf der Plattform können Unternehmen und Projektentwickler hoch-qualitative CO2-Zertifikate kaufen und verkaufen. Vor kurzem hat das Berliner Start-up einen der größten Biochar Carbon Removal Deals aller Zeiten abgeschlossen. StartGreen hat mit Adrian Wons, dem Gründer der Senken GmbH gesprochen.

Was hat Euch dazu bewegt, einen digitalen Handelsplatz für Carbon Credits zu entwickeln und was hat das mit der europäischen Klimapolitik zu tun?

In einem Forschungsprojekt im südlichen Afrika interviewte ich Farmer bezüglich ihrer Ansichten zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Sie betonten, dass neben Subventionen, CO2-Zertifikate eines der Hauptmittel seien. Allerdings äußerten sie Bedenken, dass diese nicht effektiv seien, da die finanziellen Mittel nicht bei den Projekten ankämen und es schwierig sei, ihren Erfolg nachzuweisen.

Mit meiner Expertise in neuen Technologien bei EY, wo ich genau solche Probleme gelöst habe, dachte ich mir sofort: Das ist lösbar!

Dadurch, dass der Emissionshandel eines unserer größten Werkzeuge zum Schließen der Klimafinanzierungslücke ist, habe ich hier auch für mich persönlich den größten Hebel für Impact auf die Welt gesehen.

Was ist Eure Vision und welches Team steht dahinter? Welchen positiven Beitrag wollt ihr für die Zukunft leisten?

Unser Ziel besteht darin, bis zum Jahr 2030 eine Finanzierung von 10 Milliarden Euro für hoch-qualitative Klimaprojekte zu mobilisieren. Dies soll auf effiziente und transparente Weise geschehen.

Unser exzellentes Team besteht aus 20 hochqualifizierten Fachkräften, von denen die Hälfte in Deutschland arbeitet und die andere Hälfte vor Ort in Südafrika tätig ist.

Was ist Euer Geschäftsmodell?

Bei unserem Unternehmen wird die anfängliche Beratung für Kunden, um ihre Klimaziele zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ermitteln, kostenlos angeboten.
Wir nehmen erst eine transparente Transaction-Fee auf das Transaktionsvolumen über unsere Plattform, darin sind aber auch unsere Senken-Garantie und Unterstützung bei Marketing, Reporting und anderen relevanten Dienstleistungen enthalten.

Was sind Eure bisher größten Meilensteine gewesen?

Der Biochar-Deal mit Exomad Green war zweifellos ein Meilenstein, da eine solche Transaktion in diesem Umfang zuvor noch nicht stattgefunden hatte. Aus diesem Grund hat dieser Deal auch Signalwirkung für Projektentwickler im globalen Süden, dass solche Größenordnungen im Kampf gegen den Klimawandel möglich sind.

Viele grüne Start-ups sehen sich mit Herausforderungen in Bezug auf die Finanzierung konfrontiert. Wie sieht das bei Euch aus?

Wir hatten damit glücklicherweise kein Problem. In unserer letzten Finanzierungsrunde haben wir einen großartigen Partner mit Obvious Ventures gefunden. Zuvor haben wir ebenfalls starke Partnerschaften aufgebaut, darunter Vanagon Ventures aus München.

Was ist für die Zukunft von Senken geplant?

Wir freuen uns auf die neuen Qualitätsstandards wie zum Beispiel dem ICVCM oder Frameworks wie dem SBTi BVCM, welche es einfacher machen werden, den CO2-Markt zu navigieren.

Basierend darauf wollen wir noch mehr Unternehmen, vor allem Mittelständlern, zeigen, wie sie zu einem Nachhaltigkeits-Pionier werden können.

Nächste Woche steht die Veröffentlichung unserer Online-Akademie bevor, die einen praktischen All-In-One-Leitfaden für Nachhaltigkeitsmanager bietet.

Weitere Infos: https://www.senken.io/de

StartGreen ist das Online-Informations- und Vernetzungsportal für die grüne Gründungsszene in Deutschland. Hier informiert und vernetzt sich die grüne Gründungsszene (grüne Gründerinnen und Gründer, grüne Start-ups, grüne Investorinnen und Investoren und Finanzierende, nachhaltig orientierte Gründungszentren u.v.m.) um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch
logos von 'Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz' und 'Nationale Klimaschutz Initiative'